Serie: Spook (Band 1) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In Form eines Tagebuches erzählt uns Tom Ward seinen Werdegang ab dem Moment, als er dreizehnjährig bei einem Geisterjäger in die Lehre geht. Tom ist der siebte Sohn des Bauern Ward. Sein ältester Bruder ist verheiratet und soll später den Hof übernehmen. Ein anderer Bruder kam beim Schmied unter und so weiter. Nur für den jungen Tom Ward sieht es düster aus. Für ihn gab es zuerst keine Lehrstelle, doch dann soll er beim Spook, dem Geisterjäger, in die Lehre gehen. Das geht natürlich nur, wenn man der siebte Sohn eines siebten Sohnes ist. Nur dann ist der amtierende Spook bereit, den Jungen, als Lehrbub anzunehmen. Der Spook, dessen bürgerlicher Name Mr. Gregory lautet, nimmt Tom vorerst für einen Probemonat bei sich auf. Die besonderen Fähigkeiten von Tom liegen darin, Dinge zu sehen, die andere Menschen nicht sehen können. Daher ist er als Geisterjäger besonders geeignet. Als Dreizehnjähriger ist dieser Schritt, von zu Hause fortzugehen, nicht sehr einfach. Tom verlässt nicht nur seine Familie und alle seine Freunde. Denn ein Geisterjäger ist weder sonderlich beliebt noch besitzt er Freunde. Wer kann, macht einen Bogen um sie und ihre unangenehme Arbeit. Tom besteht die Prüfung die ihm der alte Mr. Gregory auferlegt. Damit liegt sein weiterer beruflicher Werdegang, nach anfänglichem Zögern, klar vor ihm. Tom lernt viel über Boggarts, böse Gestalten, die meist in Tierform auftreten. Er lernt weiterhin viel über Seelen und Spukbilder, Hexen, Geister und anderes mehr.
Leider macht Tom einen Fehler und lässt versehentlich eine bösartige Hexe frei, die sich der Blutmagie verschrieben hat. Mutter Malkin, so ihr Name, ist hinlänglich für ihre Grausamkeit bekannt. Die Hexe wieder zu bannen, bringt ihn in Lebensgefahr.
Joseph Delaney hat eine neue Kinderbuchreihe geschaffen, in der es um den Lehrling Tom geht. Im Original liegen bisher drei Bücher vor. Damit sind weitere Abenteuer des Geisterjägerauszubildenden zu erwarten. Tom ist ein typischer Junge. Gut, er hat eine besondere Begabung, aber ansonsten unterscheidet er sich von anderen Jungen seines Alters nicht. Der alte Mr. Gregory bleibt hingegen etwas geheimnisvoll. Eine Aura von Wissen umgibt ihn, das er aber nicht so ohne weiteres weitergeben will. Joseph Delaney baut eine schaurige Atmosphäre auf, die vor Spannung knistert. Gut und böse und dazwischen. Das sind die Zutaten, die der englische Autor dem Leser bietet. Dabei wird manchmal nicht ganz klar, zu welcher Gruppe die beteiligten Personen gehören. Das Buch, das mit Zeichnungen, Karten und einem Schutzumschlag ausgestattet ist, der sich wie Leder anfühlt, bietet unterhaltsame, unheimliche Schauerlektüre. Für Kinder von 12 bis 100 ein Lesevergnügen ohne Abstriche. Die Idee mit dem siebten Sohn eines siebten Sohnes ist nicht neu. Der Rest ist gut gelungen.