Reihe: Star Trek The Next Generation - The Last Generation, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Das Star Trek Franchise ist tot, es lebe das Star Trek Franchise! Seit dem desaströsen letzten Kinofilm und dem Ende der letzten Star-Trek-TV-Serie "Enterprise" hat sich einiges getan. Neben einer neuen, offenbar sehr erfolgreichen Buchreihe (Vanguard) hat die Star-Trek-Comic-Reihe ebenfalls ihren Verlag gewechselt und wanderte zu IDW. Was ich bisher gesehen habe, waren allerdings mehrheitlich Plattheiten und überwiegend schaurige Zeichnungen, so dass ich kaum Interesse hatte, diese weiter zu verfolgen. Nun jedoch "The Last Generation", dessen erster Band meinen Briefkasten erreichte ...
Siebzig Jahre nach dem Khitomer-Massaker, bei dem der Präsident der Föderation von einem klingonischen Attentäter ermordet wurde, steht die Galaxis voll im Krieg. Das Klingonische Imperium hat die Erde erobert und die Föderation so gut wie zerschlagen. Es existiert nur eine kleine Widerstandsgruppe um Jean Luc Picard, der verzweifelt versucht, mit einer Nadelstichtaktik den Klingonen Schaden zuzufügen. Und am Rande des klingonischen Einflussbereiches patroulliert das letzte Schlachtschiff der Sternenflotte, die Excelsior unter dem Commando von Captain Sulu, das dank seiner zurückhaltenden Taktik und einer Tarnvorrichtung bislang allen Gefahren aus dem Weg gehen konnte. Unter dem Begriff "Silver Ghost" stellt die Excelsior eine Hoffnung des Widerstandes auf Änderung der derzeitigen Gegebenheiten dar. Guinan, die mit Picard eine Beziehung führt, stellt klar, dass in dieser Zeitline etwas nicht stimmt, kann jedoch nichts mehr Wesentliches zu diesem Thema beitragen.
Mit dem Mirror-Universum hat sich Star Trek schon eine Parallelwelt geschaffen, die bei IDW auch eine entsprechende Mini-Serie bekam. Mit "TNG: The Last Generation" schuf Andrew Harris nun eine alternative Zeitlinie, in der die bekannten Star-Trek-Charaktere allesamt auf teils bislang nicht gewohnten Positionen sitzen - Worf ist beispielsweise Imperator des Klingonischen Reiches - und sich mit den Umständen eines bewaffneten Widerstandes gegen Klingonen auseinandersetzen müssen. Natürlich ist in der ersten Ausgabe dieser Reihe die Geschichte noch nicht so ausgereift dargestellt; das bisher gehörte ist jedoch so interessant, dass ich diese Reihe auf alle Fälle weiter verfolgen werde. Die Zeichnungen von Gordon Purcell sind Mittelmaß - wieder einmal muss ich bemäkeln, dass Gesichter, die von der Seite betrachtet werden, doch nicht völlig anders aussehen sollten, als wenn die frontal zu sehen sind. Hier sollte man vielleicht noch in den Perspektiven üben. Ebenfalls für die etwas geringere Qualität sprechen die sehr leidlich dargestellten Hintergründe - oft werden diese bei Comics einfach übersehen, für mich tragen sie jedoch einen gewichtigen Teil zum Gesamteindruck bei.