Serie/Reihe: Star Wars Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Handelsföderation, die nach ihren Niederlagen auf Naboo und Geonosis immer mehr Macht einbüßen musste, befindet sich allenthalben auf dem Rückzug. Ihr Vizekönig Nute Gunray befindet sich auf der Flucht und auch sonst lässt der Einfluss der Handelsföderation nach. Anakin Skywalker muss die Flucht des Vizekönigs hinnehmen. Dabei war es der Vizekönig höchstpersönlich, der das Bombenattentat auf Padmé befahl. Allerdings bleibt der Stuhl des Vizekönigs zurück, der die Holoaufzeichnungen von Darth Sidious offenbart. Damit bestehen konkrete Beweise auf einen weiteren dunklen Sith-Lord. Der Jedi Yoda vermutete schon richtig, dass im Hintergrund jemand anderes die Fäden zieht. Es war jedoch nicht Count Dooku, wie fälschlicherweise zuerst vermutet.
Auf dem Planeten Coruscant wendet sich vieles zum Schlechten. Die Notstandsgesetze erlauben es den Soldaten, sich jederzeit überall ungefragt Zutritt zu erlauben. Diese 'Selbsteinladungen' sind natürlich nicht gern gesehen. Die Kontrollen und Verhaftungen erscheinen willkürlich. Daher sind die Einsprüche der Senatoren Bail Organa und Padmé Amidala von vornherein rechtens, werden aber von Palpatine abgeschmettert. Der Kanzler selbst tritt fast gar nicht mehr persönlich auf, verschanzt er sich doch hinter einer Unmenge von Beratern und einer rotgewandeten, aber illegalen privaten Schutztruppe.
Währendessen sind die Jedi auf Coruscant auf der Spur des dunklen Lord Sidious und bald dichtauf. Das gefällt weder Tyranus alias Count Dooku noch seinem Herrn und Meister Sidious. Count Dooku wird als der gefährliche Tyranus entlarvt, jener Sith, der das Werk des Jedi Sifo-Dias fortsetzt, allerdings mit einem eigenen Ziel. Er lässt nicht nur Sifo-Dias beseitigen, sondern in allen Datenbanken den Hinweis auf die Klonarmee und den Planeten Kamino. Der Sith-Lord Sidious ändert daraufhin seine Pläne. Count Dooku startet ein Ablenkungsmanöver und General Grievous führt einen Angriff auf Coruscant einzig und allein deshalb durch, Kanzler Palpatine zu entführen. General Grievous wurde nach einem Unfall zu einem Maschinenwesen. Er tappte in eine Falle von Tyranus und Sidious, um dann als Anführer der Droidenarmee zu dienen. In ihm selbst brodelt der Hass auf die Jedi, vor allem auf den jungen Anakin Skywalker.
Der neue Star-Wars-Roman ist Abenteuer und Erklärung zugleich. James Luceno macht den Spagat zwischen zwei unterschiedlichen Erzählstilen. Auf der einen Seite muss er eine spannende Geschichte schreiben, auf der anderen Seite muss er gleichzeitig für Aufklärung sorgen. Geheimnisse müssen gelüftet, Zusammenhänge hergestellt werden. LABYRINTH DES BÖSEN spannt einen guten Handlungsbogen zur RACHE DER SITH, spannend und mit vielen Hinweisen und Tipps, die den Film selbst erklärbarer machen. Wichtig ist für mich die Darstellung, wie Darth Sidious die Ränke gegen Republik einerseits und Handelsföderation andererseits spinnt. Hinzu kommt, wie die Geschichte von Count Dooku weitergeführt wird, ebenso sein Wechsel zur dunklen Seite der Macht. General Grievous findet Eingang mit seinem Werdegang und die Jagd nach Mace Windu wird eingebaut. Für mich ist die vorliegende Erzählung eher ein Spionage-Abenteuer- Roman, ein wenig düster angehaucht zwar, aber sehr viel besser als der eigentliche Roman vom Kollegen Stover, der den Film Episode III beschreibt. Der Roman ist eine gute Einstimmung auf DIE RACHE DER SITH. Vor allem ist er fast noch spannender als der Roman zum Film, weil die dortige Handlung von jedem einigermaßen vorhergesagt werden kann.