Titel: Sweet Santa, Band 3 Eine Rezension von Katja Lehmann |
Inhalt:
Es ist Frühling und die Paarungszeit der Rentiere beginnt. Davon ist natürlich auch Kaito, das Rentier in Menschengestalt, betroffen. Bemerkbar macht es sich durch die rote Verfärbung des Zügels, der Kaito mit seinem Santa, der 17-jährigen Kurumi, verbindet.
Auf einmal hat Kaito eine unglaubliche Anziehungskraft auf Frauen und scheint regelrecht zu strahlen. Auch Kurumi bleibt dabei nicht außen vor.
Sie hat Angst, dass Kaito sich während der Paarungszeit mit einem anderen Mädchen trifft, vermeidet aber auch seine Nähe, da sie fürchtet, in seiner Gegenwart den Kopf zu verlieren.
Ihre Eifersucht wird zusätzlich noch verstärkt, als Kaito einen Model-Job annimmt und auf jedem Plakat und jeder Leinwand zu sehen ist. Wilde Gerüchte rund um eine Affäre mit der Fotografin und einer Schauspielerin kursieren in den Medien, was Kurumi beinahe zur Weißglut treibt.
Im Sommer trifft Kurumi auf das verlorene Rentier Aruto, der sich gleich beim ersten Treffen in sie verliebt. Als es zu einem Kuss auf die Wange kommt, wird Kaitos Eifersucht entfacht und er versucht deutlich zu machen, zu wem Kurumi gehört.
Fazit:
Hierbei handelt es sich im den dritten und somit letzten Band der „Sweet Santa“-Trilogie von Sakura Tsukuba.
Und erneut ziert den Band ein wunderschönes Cover. Während Kaito Kurumi auf den Covern der ersten beiden Bände auf Händen trägt, kommen mir die beiden diesmal eher ein wenig distanziert vor.
Dem Päckchen, welches Kurumi in der Hand hält, entspringen ein „normales“ braunes und ein schwarzes Rentier. Dies ist eine Anspielung auf die Geschichte, die schon in Band 2 erzählt wird.
Wenn ein Rentier seinen Santa unglücklich macht, wird es schwarz und kann nicht mehr sterben.
In diesem Band steht hauptsächlich die etwas unklare Beziehung zwischen Kurumi und Kaito im Rampenlicht. Das Kaito Gefühle für Kurumi hegt, konnte man sich seit dem ersten Band denken, aber wie es um Kurumi steht, war immer eher etwas ungewiss. Wenn er ihr zu nahe kommt, hält sie ihn immer auf Distanz, aber irgendwie scheint sich ihr Herzschlag in seiner Nähe doch immer zu beschleunigen.
Sobald ein Mädchen Kaito zu Nahe kommt, wird Kurumi eifersüchtig, zeigt dies jedoch nicht. Anders ist es jedoch bei Kaito. Als Aruto ihr einen Kuss auf die Wange gibt, bricht für Kaito scheinbar eine Welt zusammen und er tut alles, um zu beweisen, dass Kurumi SEINE Santa ist.
An Halloween scheint die Beziehung zwischen den beiden ihren Höhepunkt zu erreichen.
Das Ende des Bandes und somit auch der Geschichte rund um Kurumi und Kaito war dann doch etwas enttäuschend, da man als weibliche Leserin natürlich erwartet, dass es eine romantische Liebeserklärung mit einem kitschigen Ende geben wird – doch Fehlanzeige. Beides bleibt in dieser Trilogie leider aus.
Von allen drei Bänden war dieser meiner Meinung nach der beste. Sowohl inhaltlich, als auch von der Gestaltung her sticht dieser Band deutlich heraus und sorgt sogar für etwas Lesevergnügen.
Ich habe bereits in den anderen beiden Rezensionen bemängelt, dass Kaitos Auftreten sehr nervig ist, da er gar keine eigene Persönlichkeit zu haben scheint. Er tut stets alles, um Kurumi glücklich zu machen und er kam mir immer wie eine dumme, naive Puppe vor.
In diesem Band wird jedoch deutlich, dass auch er ein selbstständig denkendes Wesen ist, eine eigene Meinung hat und auch mit echten Gefühlen bestückt ist.
Besonders deutlich wird das im letzten Kapitel, Episode 12, welches gerade dadurch auch zu meinem Lieblingskapitel geworden ist.
Am Ende des Bandes befindet sich als kleiner Zusatz die Kurzgeschichte „Vor Tagesanbruch – Die Geschichte über Yuzuru Narazuki“.
Leider fehlt mir immer noch ein wenig die Tiefe in der Geschichte. Die Charaktere sind relativ flach gehalten und man erfährt fast gar nichts über ihre Hintergründe.
Der Zeichenstil ist wirklich sehr niedlich – zumindest was die Großaufnahmen betrifft. Kleinere Ansichten wirken immer noch relativ schlicht und nehmen jeder Situation den Ernst.
Beim diesem dritten Band muss ich jedoch loben, dass sich die Anzahl der sinnlosen Zwischenkommentare drastisch reduziert hat. Was die Seiten in den ersten beiden Bänden sehr überladen hat wirken lassen, war im dritten Band recht akzeptabel.
An der Logik in der Geschichte stört mich allerdings immer noch, dass Kurumi und Kaito nicht zu altern scheinen. Es ist das dritte Weihnachtsfest in diesem Band und noch immer sind beide 17 Jahre alt. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass durch die Berührung zwischen dem Rentier und seinem Santa gleich am Anfang des ersten Bandes der Alterungsprozess gestoppt hat.
Es kam eher so rüber, als wäre dieser Fehler der Zeichnerin auch erst im zweiten Band aufgefallen.
Insgesamt ist die „Sweet Santa“-Trilogie von Sakura Tsukuba eine nette Abwechslung für zwischendurch, die allerdings etliche Mängel aufweist und trotz der Tatsache, dass es sich um einen Santa und sein Rentier handelt, eher vom weihnachtlichen Thema abweicht.