Titel: Taberna Libraria – Die Magische Schriftrolle Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Bei diesem Buch sind schon Titel und Cover wirklich gelungen. Während der Titel einen Lesegenuss für jede Leseratte verspricht, zeigt das Cover eine solche vor pergamentbraunem Hintergrund. Was die Ratte vor sich hat, kann ich leider nicht erkennen, das tut dem Cover allerdings auch keinen Abbruch.
In Woodmoore-by-the-Sea kommen die Freundinnen Corrie und Silvana ihrem Traum von einem eigenen Buchladen endlich näher. Die Lage scheint nicht gerade perfekt, schließlich ist Woodmoore doch relativ klein, aber der alte Buchladen, der zum Verkauf steht, scheint geradezu für die zwei geschaffen zu sein.
Die merkwürdigen Vorbestellungen der Dorfbewohner halten die zwei erst für einen Scherz – bis sie durch das Portal im hinteren Bereich ihres Ladens in einem weiteren Buchladen landen. Einem Laden, der definitiv nicht von ihrer Welt ist.
Schon mit dem Prolog wird der Leser in die Welt hineingeworfen, die Corrie und Silvana erst im weiteren Verlauf des Buches kennen lernen: Einer der Schriftgelehrten von “drüben” erlebt, vermutlich fast so überrascht wie Corrie und Silvana, wie sich das Portal in unsere Welt wieder öffnet.
Die eigentliche Geschichte beginnt ein paar Wochen zuvor. Corrie und Silvana besuchen den Makler, der ihnen den kleinen Buchladen im Ort angeboten hat. Ein Buchladen, in den sich Corrie (und ebenso der Leser) vom ersten Moment an verliebt. Das kleine Örtchen und seine Bewohner tun ihr übriges, Leser und Protagonisten zu verzaubern, sodass der Buchladen doch sehr schnell den Besitzer wechselt. Die Geheimnisse des Buchladens kommen erst kurz vor der Eröffnung ans Licht – und das auf relativ spektakuläre Art und Weise: Auf der Flucht vor einem Rudel Feuerwölfe poltern Corrie und Silvana durch das Portal nach drüben. Und der Buchladen auf der anderen Seite ist definitiv ein Traum für jede Leseratte. Denn die Bücher dort sind beinah lebendig. Manche wirken so, als wären sie es tatsächlich. Ich habe mich bei diesem Ausflug unsterblich in ein Exemplar von Berolins Lehren verliebt. Nach einem echten Buchkampf, der durch den Leiter der Buchhandlung schnell beendet wird, konnte ich dem sich schüchtern hinter einem Hosenbein versteckenden Buch jedenfalls nicht böse sein.
Mir persönlich hätte der Ausflug in den Buchladen drüben ja gereicht, “Taberna Libraria” hat allerdings noch mehr zu bieten als die Auswahl der Bücher von hier und drüben. Es gilt fünf magische Bücher zu finden und vor dem Zugriff eines bösen Magiers zu schützen. Eine Aufgabe für Schatzjäger, nicht für Buchhändlerinnen. Dennoch stellen sich die zwei dieser Aufgabe, eine Aufgabe, die sie beileibe nicht alleine erfüllen müssen. Und so treffen die zwei auf allerlei magische Gestalten, haben knifflige Rätsel zu lösen und machen einige spannende Entdeckungen. Der Betrieb ihrer Buchhandlung ist dabei fast schon Nebensache.
Von mir bekommt das Buch schon wegen der zwei Buchhandlungen eine volle Leseempfehlung – von den Exemplaren der Buchhandlung von “drüben” sollte eigentlich jeder Mal gelesen haben. Die sympathischen Figuren (und die gehen weit über die Hauptfiguren hinaus), die fantastische Welt und die kniffligen (aber auch süßen) Rätsel tun ihr übriges, den Leser bei den Seiten zu halten.