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Titel: Tears N’ Kisses
Eine Rezension von Christel Scheja |
Im dritte Band der „Lebe lieber übersinnlich!“-Reihe ist Kiersten White am Ende ihrer Geschichte um Eevie und Lend angelangt, die zwar wie ganz normale Teenager erscheinen, es aber nicht sind, weil sie mit einem Fuß in der realen Welt stehen, aber genauso gut auch in der der Geister, Feen und Nymphen. Die amerikanische Autorin aus San Diego lässt es jedenfalls in „Tears N’Kisses noch einmal richtig krachen.
Weihnachten steht vor der Tür. Eevie ist vollauf damit beschäftigt, Geschenke zu besorgen und die Feier vorzubereiten, denn sie möchte, dass das Fest der Liebe nach all den Schwierigkeiten endlich einmal etwas Besonderes wird. Doch mehrere Dinge verhindern, dass sie sich wirklich freuen kann. Zum einen ist da das immer noch wie ein Damoklesschwert über ihrer Ziehmutter Raquel schwebende Gerichtsverfahren, das über deren Leben und Tod entscheiden könnte, zum anderen hat die dunkle Elfenkönigin einen bösen Fluch über Lend verhängt, den nur sie lösen kann.
Und nicht zuletzt ist da das Tor in die Anderswelt, das nur von Eevie geöffnet werden kann. Aber wenn sie dies tut, verschwinden nicht nur alle anderen Feen, Geister oder magischen Wesen für immer – auch Lend müsste dann seiner Natur folgen und sie könnten nicht länger zusammen sein.
So bleibt Eevie nichts anderes übrig, als die Initiative zu ergreifen und ein Problem nach dem anderen zu lösen. Da sie Raquel im Moment nicht gut unterstützen kann, macht sie sich auf die Suche nach dem Dunklen Hof, um ihre erbitterte Feindin herauszufordern. Sie weiß immerhin eines – sie ist nicht alleine, auch wenn sie nicht allen ihren Verbündeten trauen kann.
Und wenn sie erst einmal diese Hürde beseitigt hat – wer weiß, vielleicht klappt dann auch alles andere wie am Schnürchen? Denn Eevie ist niemand, der sich so einfach unterkriegen lässt.
„Tears N’ Kisses“ ist als dritter Band der „Lebe lieber übersinnlich!“-Reihe gar nicht so leicht zu verstehen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Das liegt aber weniger an der aktuellen Handlung als an den Beziehungen der Figuren untereinander, die sich natürlich schon längst ausgeprägt haben und nicht mehr sonderlich erklärt werden.
Allerdings findet sich auch ein Neueinsteiger nach gut dreißig Seiten einigermaßen zu recht, so dass er die spritzige Mischung aus Teenager-Romanze und Urban-Fantasy-Abenteuer genießen kann.
Bewusst wendet sich die Geschichte an Leserinnen zwischen zwölf und zwanzig Jahren, die sich selbst gut in Eevie und ihre Freunde versetzen können. Denn es geht auch um Mode, Shopping, Dates und natürlich die erste Liebe.
Die eigentlichen Abenteuer sind eher harmlos gehalten und bringen die Heldin wie auch ihre Freunde nicht wirklich in Gefahr. Die Autorin setzt insgesamt doch mehr auf amüsantes Miteinander, freche Sprüche und romantische oder familiäre Momente, die vor allem das Herz ansprechen sollen, weniger auf Action und Drama
Die Spannung bleibt eher verhalten, aber letztendlich ist die Geschichte so munter und witzig geschrieben, dass man sich dennoch nicht langweilt und das Buch durchaus in einem Rutsch durchlesen kann, wenn man in der richtigen Stimmung ist und diese Art von Romanen mag.
Positiv ist ebenfalls anzumerken, dass mit Eevie eine recht selbstbewusste Heldin auftritt, die nicht nur ihren geliebten Lend anhimmelt und reagiert – fast hat man das Gefühl, es sei eher umgekehrt.
Der Umgang mit den magischen Wesen ist zwar recht oberflächlich, weiß aber dennoch durch den respektlos-augenzwinkernden Umgang der Autorin mit den Klischees der Urban Fantasy zu amüsieren.
Alles in allem hinterlässt „Tears N’Kisses“, der letzte Band von „Lebe lieber übersinnlich!“ einen positiven Eindruck, wenn man vor allem spritzige Urban Fantasy mit viel Romantik und einer guten Dosis Humor zu schätzen weiß.