Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
"Was, wenn es ein geheimes Testament Jesu gäbe?", wird auf der Rückseite des Buches gefragt. Dann müssten wir wohl eher das Buch Das Jesusfragment von Henri Loevenbruck lesen. Der wollte die Frage auch beantworten. Aber warum nimmt man mit dem deutschen Titel Bezug auf Testamentum Salomonis, das Jahrhunderte vorher spielt? Also sehen wir doch mal nach, was der Geheimorden von Eric van Lustbader in den letzten achthundert Jahren tat und warum sich die Ereignisse jetzt überschlagen.
Dexter Shaw hat sich mit seinem Sohn Braverman, genannt Bravo (siehe Originaltitel), verabredet. Die beiden haben sich nicht unbedingt entzweit, aber sein Sohn hat doch etwas Abstand von ihm genommen, da er sich durch seinen Vater in seiner Jugend manipuliert fühlte. Doch das letzte Treffen verläuft nicht so, wie sich Dexter Shaw es vorstellte. Auf dem Weg zum Treffen wird Dexter von einem Ritter der Ebene verfolgt, um kurz nach seinem Treffen in einer Explosion zu sterben. Bravo, der dazukommt, wacht nach zwei Tagen im Krankenhaus auf. Sein Vater ist tot, seine Schwester ebenfalls schwer verletzt im Krankenhaus.
Dexter war ein Mitglied einer geheimen Loge, die verschiedene Unterlagen, einschließlich eines lange verloren geglaubten Testamentes, beaufsichtigte. Er ist das letzte Mitglied und wollte, dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt. Der Orden wurde von Franz von Assisi gegründet und die Geheimnisse von Generation zu Generation weitergegeben. Jetzt liegt es an Bravo, den geheimen Hinweisen seines Vaters zu folgen um das Geheimnis zu schützen.
Bravo Dexter lernt Jenny Logan kennen, die sich ihm als Beschützerin zur Seite stellt. Doch ist sie wirklich auf Bravos Seite?
Der vorliegende Roman ist spannend geschrieben, nimmt den Leser von der ersten Seite an gefangen. Die verschiedenen Verfolgungen - von den Rittern der Ebene, die Dexter verfolgen, über die Explosion bis zur Spur, die Bravo verfolgt - machen den Roman durchweg fesselnd. Es gibt natürlich jetzt Leser, die der Meinung sind, dass das Thema langsam `ausgelutscht’ ist. Seit dem Erfolg von Dan Brown mit seinem Roman versucht sich jeder an diesem Thema. Mal gut, mal weniger gut. Eric van Lustbader lernte ich mit seiner Dai-San-Trilogie 1981 zum ersten Mal kennen. Die Fantasy-Romane erschienen damals im Bastei Verlag, und seither habe ich keinen Roman gelesen, der unter gutes Mittelmaß absank. Im Gegenteil: Seine gleichbleibend hohe Qualität der Romane macht ihn zu etwas Besonderem.
So gesehen ist der vorliegende Roman in der Qualität etwas, was ich erwartete. Der Aufbau des Roman ist gelungen, die Spannung richtig eingesetzt und das Thema immer wieder gern gelesen. Ich liebe Verschwörungstheorien und geheimnisvolle Machenschaften.