Titel: The Box - Du bist das Experiment Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Gleich mit seinem Debüt „Donnie Darko“ ging Regisseur Richard Kelly quasi in die Filmgeschichte ein. Sein zweiter Film „Southland Tales“ wurde dagegen zum Ladenhüter. Nun versucht es Richard Kelly mit „The Box“ ein weiteres Mal. Ist ihm hier etwa wieder ein großer Wurf gelungen? Die Antwort lautet: leider nein.
„The Box“ handelt von Norma und Arthur Lewis, die zusammen mit ihrem Sohn in einem kleinen Haus wohnen und gerade unter Geldproblemen leiden. Da erhalten sie auf einmal ein Paket, in dem sich eine Box mit einem roten Knopf befindet. Kurz darauf erklärt ihnen ein seltsamer Fremder, dass sie eine Millionen Dollar bekommen, wenn sie den Knopf drücken. Gleichzeitig aber würde dadurch irgendwo auf der Welt ein Mensch sterben. Von da an gerät das Leben von Norma und Arthur zunehmend außer Kontrolle.
Phantastik-Fans wird diese Handlung nicht neu vorkommen. In der Tat wurde dieselbe Geschichte bereits 1986 für die Fernsehserie Twilight Zone verfilmt. Beide Versionen basieren auf einer Kurzgeschichte des bekannten SF- und Horrorautors Richard Matheson. Während bei Twilight Zone versucht wurde, Mathesons Vorlage genau zu übertragen, kreiert Richard Kelly eine verwirrende Story um den eigentlichen Plot herum. Und genau das ist der Fehler. Ohne Zweifel ist Kelly ein hervorragender Regisseur. Dies beweist er erneut in der Optik und im Szenenaufbau. Da der Film in den 70er Jahren spielt, wendet Kelly einige Stilmittel der damaligen Zeit an, was ihn aus rein visueller Hinsicht durchaus interessant macht. Allerdings versucht er in „The Box“, einen Grund für die Schachtel zu finden und verirrt sich dabei in Anspielungen und Zitaten (hier vor allem „Phantasm“ oder auch „Invasion der Körperfresser“), die Kellys Drehbuch wirken lassen, als habe er krampfhaft versucht, einige Ideen in ein und denselben Film zu zwängen. Heraus kam dabei ein Thriller mit SF-Elementen, der nicht so ganz weiß, in welche Richtung er nun eigentlich schlagen soll. In Andeutungen schafft Kelly eine Art Untergangsszenario, wobei jedoch immer wieder die Idee mit der Schachtel stört. Diese ist für einen Spielfilm auch eindeutig zu schwach. Alles, was Kelly um diesen Kern herum aufbaut, erinnert daher an die berühmtberüchtigte Dampfhammermethode. Schade, denn, wie gesagt, ist „The Box“ in rein visueller Hinsicht gar nicht mal schlecht.