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Titel: Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
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Die Welt hat sich zugrunde gerichtet. Nach einem verheerenden Atomkrieg haben nur wenige Menschen diesen Wahnsinn überlebt. Und von denjenigen, die nicht am nuklearen Holocaust starben, wurde ein Drittel durch den giftigen und radioaktiven Niederschlag in Zombies verwandelt sowie ein Drittel verdingt sich als Brandschatzer. Am Nordpol ist man entsetzt: Soll es nun kein Weihnachten mehr geben? Wer soll nun all die Geschenke bekommen? Doch wenige Kinder schicken auch in diesem Jahr ihre Wunschzettel zu Santa Claus - dieser ist begeistert. Doch als er von seiner Gabenreise zurückkehrt, stehen die Werkstätten am Nordpol in Flammen, viele Elfen sind ermordet. Eine Bande von Plünderern hat Santas Heimat heimgesucht und nicht nur Häuser in Brand gesteckt und Santas Getreue grundlos getötet, auch Mrs. Claus, Santas Ehefrau, gehört zu den Opfern.
Für Santa Claus bricht eine Welt zusammen, er zieht sich zurück und beschließt, nie wieder Weihnachten feiern zu wollen. Nachdem die Toilette verstopft und seine Depressionen ins Unendliche gestiegen sind, versucht ein völlig heruntergekommener Weihnachtsmann aus dem Leben zu scheiden. Doch zu seiner größten Tragik erweist er sich als unsterblich. Jahrelang versinkt er nun im Alkoholsumpf, die Briefe der guten Kinder werden immer weniger. Doch solange ein Kind nur an ihn glaubt, kann er nicht sterben. Als nur noch ein Junge einen Wunschzettel an Santa Claus schreibt, rafft sich der am Boden zerstörte alte Mann auf - mit der leisen Vorstellung, dass mit dem Jungen auch seine Unsterblichkeit sterben würde. Und so packt er seinen Schlitten voller Waffen und macht sich auf nach San Francisco, wo inmitten einer Horde Zombies das letzte Kind, das an den Weihnachtsmann glaubt, lebt ...
"The Last Christmas" ist ein äußerst blutiger Comic des Zombiegenres, der es aber schafft, zwischen all den Gedärmen und der Intrige und dem Blut die eigentliche Bedeutung von Weihnachten herauszustreichen. Trotz unmöglicher Gewalt, absurder Gags und krasser Handlungsabläufe hat man nach dem Genuss dieses hervorragenden Comics mehr Weihnachtsstimmung als nach drei Stunden Weihnachtsmarkt. Neben der quietschebunten Kolorierung und den gut gelungenen Zeichnungen hebe ich vor allem die - zwar definitiv nur für Erwachsene geeignete, aber nichtsdestotrotz gelungene - Handlung hervor, die unterhaltsamer nicht sein kann.
Wer es vermag, beim Comichändler seines Vertrauens die fünf Ausgaben noch bestellen zu können, sollte dies tun! Denn wer mag schon versäumen, wie eine ganzer Trupp Elfen, ein Schneemann, Santa Claus, Pfefferkuchenmänner usw. gegen Zombies kämpfen!?
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