Serie: Thorinth, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Madalis, die Frau, wegen der Vei-Din das hermetisch gegen die Außenwelt abgeschirmte Turmlabyrinth Thorinth betreten hat, wird von dem Narren des vertikalen Kaisers in einem Kerker gefangen gehalten und gefoltert. Was der Narr nicht bedacht hat: Madalis gebietet über das Krelp. Als sich die Gelegenheit bietet, entfesselt sie dessen Macht, befreit sich und zwingt den vertikalen Kaiser zum Abdanken, indem sie den Narrenwächter erweckt.
Der Narr selbst allerdings entkommt und schwört, Vei-Din zu töten. Madalis weiß zwar auch dieses zu verhindern, aber als ihr Mann sie bittet, Thorinth an seiner Seite zu verlassen, winkt sie ab, da sie sich als Reinkarnation Esiaths, der Architektin des bizarren Bauwerks, dem Geheimnis der Unsterblichkeit auf der Spur wähnt. Daraufhin sagt sich Vei-Din von ihr los und zieht sich schmollend und enttäuscht zurück, auf Madalis' Einlenken hoffend.
Lank-Milo und Elide plagen unterdessen ebenfalls persönliche Probleme. Gerade als Elide die Liebe des Verunstalteten zu ihr entdeckt und ihn seinerseits zu lieben beginnt, muss Lank-Milo als Spion Madalis' auf eine delikate Mission. Er soll Vei-Din davon überzeugen, seinen Widerstand gegen ihre Pläne aufzugeben.
Im Hintergrund lauert eine weitere Gefahr, die sowohl Madalis' hochtrabende Pläne als auch Vei-Dins abwartende Haltung zunichte machen könnte: Der vertriebene Narr schmiedet am Umsturz der neuen Herrscherin und plant den Tod ihrer Freunde. Und einmal mehr werden die Schnuffel zum Zünglein an der Waage.
Das vorletzte Album der Serie bietet sowohl in grafischer Hinsicht als auch inhaltlich nicht viel Neues. Das Artwork ist nach wie vor einnehmend, denn auch wenn es diesmal visuell insgesamt vor allem auf Grund der zurückgenommenen Koloration mit ihren Braun- und Blautönen etwas monoton wirkt, so strotzen die Bilder doch vor bizarren Details, sind dynamisch und perspektivisch abwechslungsreich. Ein echter Hingucker ist das Design der Schnuffels, insbesondere dann, wenn sich diese Wesen mal wieder mit Sogrom die Birne zudröhnen.
Inhaltlich fehlt es der Geschichte sowie den Dialogen - verglichen mit den ersten drei Bänden - etwas an Pep und Richtung, an Rätseln, bizarren Ideen und Humor. Obwohl die Geschichte in Teilen etwas angestrengt und wenig tief daherkommt, es den Figuren an erwachsener Motivation und psychologischer bzw. psychoanalytischer Ernsthaftigkeit fehlt, ist sie dennoch spannend genug inszeniert, um den Leser bei der Stange zu halten.
Fazit: spannend und visuell gefällig inszenierter Irrsinn, dem es unterm Strich allerdings an der Tiefe der Vorgänger-Alben mangelt.