Titel: TRON: Betrayal, Band 1 |
Kevin Flynn, neuer CEO von ENCOM, ist ein mittlerweile vielbeschäftigter Mann. Auf der einen Seite leitet er einen der größten Softwarekonzerne der Welt, er hält seine Beziehung mit seiner Freundin aufrecht und baut im digitalen Kosmos zusammen mit seinem "Freund" TRON ein neues Utopia. Flynn möchte ein freies Netz schaffen, mit ungehindertem Informationsaustausch und einer freien Gesellschaft für alle dort lebenden Programme. Leider muss er sich mit einer digitalen Version einer Insektenplage herumschlagen - eine Art Gridbugs vernichtet immer wieder bereits geschaffene Teile der neuen Welt. Als Flynn erfährt, dass seine Freundin schwanger ist, wird ihm alles etwas zu viel. Um sein Werk im digitalen Kosmos auch während seiner Abwesenheit weiterzuführen, schafft er eine Kopie seiner selbst und nennt das neue Programm CLU. Ihn beauftragt er, zusammen mit TRON statt seiner zu wirken. Jedoch ist Flynns Anwesenheit immer wieder erforderlich, da CLU aufgrund seiner Programmierung keine neuen Entscheidungen treffen möchte, ohne dass der "Creator" vorher sein Einverständnis gegeben hat. Aber die Schwangerschaft fordert ihren zeitlichen Tribut und Flynn kommt immer seltener in die digitale Stadt - und verschwindet nach immer kürzeren Zeitabständen in die reale Welt. Das frustiert CLU und seine Helfer, möchten sie doch viel mehr erreichen, sind aber aufgrund der Abwesenheit Flynns gezwungen, immerzu zu warten. CLU scheint das nicht mehr länger zu akzeptieren ...
Der erste von zwei Bänden, die die Vorgeschichte zu TRON: Legacy behandeln, zählt zu den mittlerweile üblichen Comicprequels phantastischer Filme. Logiklöcher des Filmes oder ungeklärte Handlungsbestandteile sollen so durch eine Vorgeschichte gestopft werden. Zudem hat man den praktikablen Vorteil, den Fans, die ja meist noch nicht wissen, ob der von ihnen heiß ersehnte Film wirklich so gut ist, ein paar Dollar abzuknöpfen. Egal ob Star Trek oder Shrek: Heutzutage werden passende Comicbände schnell - und oftmals aber auch uninteressant - produziert. Der vorliegende erste Band zählt hier zum Mittelmaß. Die erzählte Geschichte ist nicht uninteressant, auch wenn man den Film schon gesehen haben sollte. Jedoch wirklich Neues erfährt man nicht, lediglich einige Unklarheiten werden beseitigt - in einer Art und Weise, die man ohne Comic auch hätte erahnen können. Insofern ist die Entstehungsgeschichte des Verrates von CLU zwar interessant, aber nur ein kleiner Baustein, den man auch jederzeit weglassen könnte.
Grafisch ist der Comic völlig in Ordnung, er hält sich ohne Kompromisse an das vorgegebene Design des Filmes, setzt dieses aber zufriedenstellend um. Die Zeichnungen der Fahrzeuge wirken manchmal etwas plump, die der Menschen sind im Vergleich zu anderen Filmumsetzungen mal ganz gut geraten.
Unterm Strich ist zumindest der erste Band etwas für Fans des Filmes, diese werden durchweg zufrieden mit ihrem Kauf sein.