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Reihe: Die Geheimnisse von Turai, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Petra Berger
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Inhalt:
Thraxas, unser liebenswerter Säufer, möchte nichts anderes, als seine hart erworbenen Gurans verprassen, die er von Senator Zitzerius erhalten hat, weil er dessen Sohn vor dem Knast gerettet hat. Ein Sommer voller Faulheit, Sauferei und Völlerei liegt vor ihm, als plötzlich der junge Gesox in sein Büro platzt und ihn um Hilfe bittet. Gesox soll angeblich seinen Meister Rodinaax erstochen haben, einen berühmten Bildhauer.
Bevor Thraxas ein deutliches "NEIN" heraus posaunen kann, stürmt die Zivilgarde sein Büro, angeführt von seinem Erzfeind Tholius, dem Präfekten von Thurai höchst selbst. Um zu demonstrieren, dass Tholius ihm nicht einfach so mir nichts, dir nichts, einen Klienten verhaften kann, übernimmt der Detektiv den Fall, ohne vorher ein Gehalt ausgehandelt zu haben. Ein bisher nie dagewesenes Ereignis. Hitze und Zorn haben wohl diese Wirkung auf kleine und dicke Männer, die nur in Ruhe ihre fünf bis zehn Bierchen trinken möchten.
Im Zuge seiner Ermittlungen erfährt Thraxas, dass nicht nur der Bildhauer ermordet wurde, sondern aus dessen Atelier auch eine 2to schwere Bronzestatue verschwunden ist, an der der Künstler gerade arbeitete. Und wie wir unseren redegewandten Detektiv kennen, stolpert er sogleich über den nächsten Mord und den nächsten Auftrag. Ein Zauberer wurde ermordet, getötet durch einen Armbrustbolzen, was vermuten lässt, dass Sarin die Gnadenlose wieder in der Stadt und in den Fall verwickelt ist.
Zusätzlich zu all diesen Komplikationen hat Thraxas auch noch Dandelion am Hals. Eine Hippiebraut, die ihn bittet, einen Auftrag der sprechenden Delphine anzunehmen, deren Heilstein gestohlen wurde. Doch Thurais günstigster Privatermittler und Löser schwierigster Fälle, glaubt nicht an sprechend e Delphine und ist von dieser barfuß laufenden Blumenfrau schlichtweg genervt. Doch Dandelion hat Makri auf ihre Seite gezogen. Und nicht nur das. Die kellnernde Amazone hat in Thraxas Bett die Hure Matahari versteckt, die ihren Zuhälter abgefackelt hat und nun von der Bruderschaft gesucht wird. Zu diesem Frauentrio stößt noch Bibendis, die Witwe des ermordeten Zauberers, die es in Sachen Sauferei durchaus mit Thraxas aufnehmen kann. Gegen so viel Frauenpower ist selbst der hart gesottenste Detektiv machtlos und Thraxas braucht all sein Können, um mit diesen Problemen zu jonglieren, die Mörder zu finden und zu ergründen, wohin eine 2to Statue plötzlich verschwinden kann.
Kommentar:
Was die Geschichte so gut macht sind die wiederkehrenden und liebenswerten Charaktere. Obwohl ein alter Säufer und Vielfraß, steckt hinter dem dicken und ruppigen Äußeren des Ermittlers ein gutes Herz. Thraxas verteidigt seine Freunde und steht den Hilflosen jederzeit zur Seite, vor allem, wenn es gegen seine ehemaligen Kollegen oder seine Erzfeinde am Königshof geht. Obwohl er durchaus genug Gurans hat um sich eine Wohnung in einer besseren Umgebung zu suchen, bleibt er in der rächenden Axt, denn an den Menschen dort hängt sein Herz, auch wenn er es nie zugeben würde.
Makri hat die erste Hürde ihrer Ausbildung geschafft und besucht fleißig ihre Kurse, um die nötigen Scheine für die Universität zusammen zu bekommen. Das dort immer noch keine Frauen zugelassen sind, stört sie nicht. Sie ist sich sicher, dass Axt und Schwert überzeugende Argumente sein werden, sollte sie alle vorbereitenden Prüfungen abgelegt haben, die für die Aufnahme notwendig sind. Währenddessen kellnert sie weiterhin in ihrem äußerst knappen Kettenbikini in der Stammkneipe von Thraxas und steht ihm im Kampf hilfreich zur Seite. Und da Frauen zusammen halten müssen, besorgt sie ihm gleich noch zwei neue Klientinnen, die allerdings keinen Guran besitzen. Eine Säuferin, eine Hure, ein Hippie und eine Amazone, bei so vielen Weibern verliert sogar Thraxas zeitweise die Übersicht.
Was hier etwas störend ist sind die Namen der Nebenfiguren, die entweder etwas unpassend sind oder zu viel verraten. Eine Hure die Matahari heißt lässt schon darauf schließen, dass hinter der Dame mehr steckt als es scheint. Und jemand namens Gesox (laut aussprechen bitte) kann einfach nicht der gute Mensch sein, als der er auftritt. Damit wird einfach schon zu viel vorweg genommen. Das liegt aber am Übersetzer und nicht an Martin Scott, denn im Original scheint es nicht so zu sein, wie mir die Leser der englisch sprachigen Bände mitgeteilt haben.
Das Cover ist sicherlich wieder schön gestaltet, passt aber keineswegs zum Inhalt. Auch der Held auf dem Cover entspricht aber in keinster Weise unserem gemütlichen und versoffenen Helden.
Fazit:
Neben Nightside und Harry Dresden die dritte Ermittler Reihe, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Ich freue mich auf Band drei und weitere Abenteuer von Thraxas und Makri