Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Stephen Baxter, Paul. J. McAuley, Peter F. Hamilton und Ian McDonald sind bekannte erfolgreiche Science Fiction-Autoren. Die Anthologie Unendliche Grenzen enthält deshalb auch Erzählungen, die eindeutig diesem Genre zuzuordnen sind. Baxter und McDonald erweitern ihre Romanzyklen, um weitere Details und geben interessante Hintergrundinformationen. .
Stephen Baxters Wirklichkeitsstaub (Reality Dust) spielt im Xelee-Universum, kurz nach dem die Quax die ausgeraubte Erde verlassen haben. Hama Druz hat die Aufgabe Kollaborateure zu finden und vor Gericht zu stellen. Baxter lässt viele Informationen aus seinen Romanen einfließen und widmet sich gerne philosophisch-technischen Spekulationen. Der Wirklichkeitsstaub gehört zu einem Projekt, um in eine andere Daseinsebene zu gelangen. Ein Ort, wo die unsterblichen Menschen, die mit den Quax kooperierten, fliehen.
McAuley's Geschichte machen (Making History) ist ein politisches Schachspiel, mit Intrigen und gesellschaftlichen Führern. Eine schwächere Geschichte, die in einer besiegten Kolonie spielt. Im Rückblick werden die Ereignisse um
Peter F. Hamilton Den Bäumen beim Wachsen zusehen ist eine Alternativgeschichte über zwei Jahrhunderte, vermischt mit einer Kriminalgeschichte. Die Geschichte beginnt 1832, in einem England, in dem die Menschen auf Langlebigkeit gezüchtet werden. Edward Bucahanan Raleigh ermittelt in einem Mordfall in der Raleigh-Familie und löst ihn erst knapp zweihundert Jahre später. Bereits im 19. Jahrhundert war die Technik weit fortgeschritten, so dass der Beginn des 21. Jahrhunderts eine für den Leser futuristische Welt ist.
Ian McDonald kehrt mit Tendeléos Geschichte (Tendeléo's Story) zu den Chaga-Romanen zurück. Eine außerirdische Lebensform breitet sich urwaldartig und mit großer Geschwindigkeit in der südlichen Hemisphäre aus. Die Völkergemeinschaft erweist sich mit den UN-Truppen als hilflos. Alle Bemühungen das Fremdartige (weder Flora noch Fauna) zu beseitigen schlagen fehl. Die Protagonistin Tendeléo ist ein afrikanisches Mädchen, das vor dem herankommenden Chaga, wie alle anderen Menschen auch, fliehen muss. Zunächst eine Flüchtlingsgeschichte, dann ein Abgleiten in die Kriminalität und schließlich eine Liebegeschichte sind die verschiedenen Wechsel in Tendeleos Geschichte. Hinzu kommt die Hoffnung das Chaga nach eigenen Vorstellungen formen zu können. Ian McDonald erhielt für Tendeleos Geschichte den Theodore Sturgeon Award in 2001.
Unendliche Grenzen ist im Vergleich zur Anthologie Moloch (Herausgeber Peter Crowther) zwar nicht so stark erzählt, aber angenehm lesbar. Insgesamt eine gelungene Auswahl.