Titel: Upload Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Morgen, übermorgen oder vielleicht nächste Woche - jedenfalls nicht allzuweit in der Zukunft - spielt die Handlung dieses Romans. Neben der realen Welt besteht bereits die Welt des Internets. Die Normalbürger mögen SimCity kennen, aber es gibt genug Server auf der Welt, die ein unbekanntes, weiteres Internetleben ermöglichen könnten. Heutzutage, wo sich selbst Kühlschränke ins Internet einwählen können, ist es durchaus möglich, das Internet als neue Welt zu bewohnen.
Dies macht auch Art Berry, der Held von Upload. Er ist Konsumforscher und Trendscout, sucht neue Trends und erzählt Firmen, wie sie ihre Produkte herstellen und gestalten sollen, damit der Kunde, besser Konsument, die Dinge kauft. Mit diesem Beruf ist er recht erfolgreich und angesehen.
Aber diese Welt ist nicht die, die er hauptsächlich als seine Welt ansieht. Er ist Mitglied der Eastern Standard Tribes ( wie auch der Originaltitel des Buches lautet) einer geheimen Gruppe. Die Eastern Standard Tribes bestehen nur im Internet und sind Spezialisten, sie bilden eine Art Untergrund-Nation. Immer auf der Suche nach neuem Wissen durchforsten sie das Internet. Dabei suchen sie vor allem neue Technologien und Möglichkeit, sie nutzbar zu machen.
Die Eastern Standard Tribes sind jedoch nicht die Einzigen im Internet, die sich zu einer geheimen Gesellschaft zusammenschlossen. Es gibt noch jede Menge andere Gruppen, und es entspinnt sich ein heftiges Konkurrenzdenken. Die Internetkriege finden jedoch mit anderen Mitteln statt. Man kann niemanden vergiften, erschießen oder ihm sonstwie körperlichen Schaden zufügen. Es gibt andere Wege, genauso effektiv.
Cory Doctorow ist mit seinen Romanen der Nachfolger der Cyberpunk-Generation. Was er heute beschreibt, davon konnten Gibson, Shepard, Williams und Sterling nur träumen. Doch auch diese Generation war nur Nachfolger von Saberhagen und anderen. Saberhagens Gehirnspirale erschien Ende der 70er Jahre. Wenn Bruce Sterling auf der Rückseite eine Empfehlung gibt, ist das so etwas wie eine Adelung. Ich bin dabei jedoch immer kritisch, denn nachdem ich bei einem Autor einen Hinweis auf die Nürnberger Nachrichten fand, stellte sich heraus, dass die Zeitung nie etwas geschrieben hatte und der Autor das erfand.