Reihe: Valerian und Veronique, Band 21 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Ich habe lange auf den Abschlussband von Valerian und Veronique gewartet. Über die Jahrzehnte hat sich mein Lesegeschmack mehrmals geändert, die Haare sind friedhofsblond geworden und dennoch hat mich dieser Comic immer wieder fasziniert. Ich habe alle 23 Bände, die erschienen sind, obwohl nur 21 gezählt werden, denn zwei der Bände sind Spezialbände. Comics gingen und kamen in meinem Haushalt, doch die Reihe steht immer noch im Regal. Der Gründe dafür sind sicherlich der interessante Kosmos und die liebenswerten Figuren, die auftauchen. Manche mit schöner Regelmäßigkeit, andere etwas nervig.
Am vorliegenden Band freut mich, dass endlich ein Abschluss gefunden wurde. Mit der Zeit war das Warten auf einen Abschluss mit der Aussicht verbunden, dass doch nichts kommt. Der Zeitöffner dient aber wohl eher dazu, eine Art Lexikon herauszugeben, denn alle Figuren aus den vorhergehenden Bänden finden sich ein und treffen sich in einer leider etwas oberflächlichen Handlung. Da tauchen in der Galaxis plötzlich die übermächtigen Wolochs auf, ein nicht näher beschriebener steinerner Gegner, der alles ziellos zerstört. Dennoch sucht er angeblich Verbündete. Warum? Die Galaxis wird gespalten in diejenigen, die versuchen, gegen den Feind Front zu machen, und diejenigen, die im Zuge der Zerstörungen diese für illegale und tödliche Aktionen nutzen und sich bereichern. Valerian und Vernoique setzen sich gegen den Feind ein und tun etwas, aber was? Man sieht wilden Aktionismus, aber nicht, nach welchem Plan vorgegangen wird. Leider. Ich habe den Eindruck, es wurde hier etwas übers Knie gebrochen und nicht richtig zu Ende gedacht.
Die Geschichte wirkt trotzdem rundum in sich abgeschlossen, alles hat ein Ende. Auch die Bildergeschichten. Das Album glänzt nicht damit, dass die Bilder wirklich gut sind. Es gibt Bilder mit Veronique, da ist sie eindeutig Frau. Auf anderen Bildern, nur ein oder zwei Seiten weiter, wirkt sie wieder wie eine zu erwachsen gewordene 16-jährige. Leider trifft diese Schwankung in der Qualität auf alle Zeichnungen zu.
Zusammenfassend kann ich jedoch für mich sagen, dass mir der letzte Band Spaß gemacht hat. Da traten noch einmal die Figuren auf, die in der Serie eine große Rolle spielten. Die Handlung des vorliegenden Comics trat in den Hintergrund, denn die Erinnerungen an die Vorgängerbände traten mit jeder neu auf den Plan tretenden Figur in den Vordergrund. Dabei war mir nicht wichtig, ob die Personen gut oder schlecht waren. Ich hatte den Comic gerade ausgelesen, da nahm ich mir alle anderen in die Hand und las die ganze Serie noch einmal. In diesem Zusammenhang wirkt der Abschlussband letztlich besser, als wenn man ihn alleine liest. Wer die Serie nicht vollständig in seinem Besitz hat, kann sich die im November 2010 gestartete Sammleredition kaufen. Alle Comics in sieben Bänden.
Ein respektables und zufriedenstellendes Ende.