Reihe: Warrior Cats, Band 1 + 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der junge Kater Sammy verlässt, von Unruhe geplagt, den geschützen Garten seiner Herren und will zum ersten Mal im Wald jagen. Doch ehe er seiner Beute habhaft werden kann, wird er von fremden Katzen gestellt, die ihm verbieten, in ihrem Territorium zu jagen. Sammy wird neugierig und erfährt mehr: Es gibt einen Stamm von Wildkatzen, die ein Leben ohne Luxus, aber frei führen. Er entschließt sich, der Einladung der Stammesführerin Blaustern nachzukommen und sich dem Clan anzuschließen. Die meisten Katzen jedoch lehnen ihn als Hauskätzchen ab. Feuerpfote, wie er nun heißt, will nicht klein beigeben und ein Krieger und Jäger werden. Er erfährt, dass es neben dem Donnerclan im Wald noch drei weitere Gruppen gibt, die alle etwa gleich groß sind und in klar abgegrenzten Revieren leben. Beute ist rar und die erwachsenen Katzen müssen als Krieger das Territorium verteidigen. In dem gleichaltrigen Kater Graupfote findet er einen guten Freund und schon bald müssen sie ein Geheimnis wahren: Tigerkralle, der zweite Anführer des Donnerclans, hat seinen Vorgänger ermordet, um seinem ehrgeizigen Ziel, Anführer zu werden, näher zu kommen. Doch wer glaubt den beiden Katzen schon.
Im zweiten Band müssen Graustreif und Feuerherz, beide Freunde haben nun als Krieger ihre Kriegernamen erhalten, in Blausterns Auftrag den Windclan finden. Sie meistern diese Aufgabe und führen die vom Schattenclan Vertriebenen zurück. Doch auf dem Rückweg müssen sie durch Flussclan-Territorium und es kommt zu einer Rauferei mit dessen Kriegern. Ein Kater verliert das Leben und eine Fehde entbrennt.
Die Geschichte um die Clankatzen ist gut erzählt. Die Autorinnen (Erin Hunter ist das Pseudonym von drei Frauen) erzählen eine Geschichte, die auch von Indianern handeln könnte, denn sie haben vieles aus dieser Kultur übernommen. Es gibt einen Heiler / Medizinmann und den Glauben an eine höhere Macht (= Sternenclan). Die einzelnen Figuren sind zwar klischeehaft, aber gut umgesetzt. Es wird viel Wert auf eine gute Charakterisierung gelegt und jeder Katze wird ein eigener Charakter zugrunde gelegt. Da will man auch nicht überkritisch sein und den Fakt übersehen, dass Hauskatzen, bzw. Wildkatzen eigentlich gar keine Rudeltiere sind. Und man muss auch sagen, dass Katzen für die Jugend von heute viel cooler als Indianer sind. Die Geschichte ist die eines Jugendbuchs und als solche funktioniert sie hervorragend. Erwachsenen wird die Geschichte hier und da ein wenig zu vorhersehbar erscheinen, aber die gute Charakterisierung und ein sehr emotionaler Schreibstil halten auch ältere Leser bei der Stange. Insgesamt ist dies eine wirklich fesselnde Jugendbuchreihe, die Kinder im Alter ab 10 im wahrsten Sinne des Wortes verschlingen werden. 8 von 10 Punkten.
Die Audio-Fassung ist gelungen – insbesondere, weil Audibleexklusiv eine ungekürzte Fassung präsentiert (die normale Fassung ist etwa um 20% gekürzt). Auch der Vortrag ist sehr gelungen, es macht Spaß, Ulrike Krumbiegel zuzuhören. Genau so muss ein Hörbuch sein und es scheint, dass allmählich die Zahl gelungener Hörbuchfassungen in Deutschland zunimmt.
10 von 10 Punkten.