Titel: Weltengänger / Weltenträumer Eine Besprechung / Rezension von Ina Peters |
Eines Tages ist plötzlich nichts mehr wie es war. Kirill scheint aus der Welt verschwunden zu sein. Niemand erkennt ihn mehr, auf Papieren taucht er nicht mehr auf, Freunde scheinen ihn vergessen zu haben. Irgendwann entdeckt er einen alten Turm, der für ihn geschaffen zu sein scheint. Von hier aus entdeckt er fremde Welten und fremde Menschen und plötzlich versteht er was mit ihm geschehen ist und stellt sich seiner neuen Aufgabe
Das erste Buch hat mir um Längen besser gefallen. Die Geschichte war noch in sich stimmig, die Erforschung der fremden Welten sehr spannend und die unterschiedliche Charaktergestaltung sehr interessant. Auch das aufgezeigte Problem schien logisch. Es ist immer herrlich Lukianenkos erfundene Persönlichkeiten zu erleben (Aber auch seine fremden Welten). Das Ende war nur mäßig überraschend. Die einzige Wendung, die ich blind wie ich war, nicht hervorgesehen habe, war Kotjas Geschichte. Das Buch hätte meiner Meinung nach auch als Einzelbuch, mit einem leichten Cliffhangar bestehen können, vielleicht sogar besser, als mit Weltenträumer zusammen.
Was mir auch im ersten Buch sehr gut gefiel, waren die philosophischen Einschübe, am Anfang jedes Kapitels. Der Autor baute seine Geschichte immer sehr schlüssig darauf auf, ohne dass es erzwungen wirkte. Manchmal musste ich schon sehr schmunzeln, wenn ich gesehen habe, wie nahtlos, sich beides ineinander gefügt hat. Ich würde es eher in die Sparte Urban Fantasy einfügen, als in die Science Fiction. Auch wenn es sicher Anklänge von beidem aufweisen kann.
Vom zweiten Buch war ich gelinde gesagt enttäuscht.
Abstruse Wechsel von Szenarien, halsbrecherische Abenteuer, der Einsatz seiner Fähigkeiten wirkt an den Haaren herbei gezogen. Seine Charaktere werden immer extremer und unglaubwürdiger. Die Handlung wird viel zu schnell vollzogen, hat man sich gerade an eine Welt, eine Situation und an zwei drei Figuren gewöhnt, landet man wieder in einer vollkommen anderen Welt. Das Problem verändert sich, verliert dabei an Hand und Fuß und vor allem an Glaubwürdigkeit. Alles fällt irgendwie ins Graue Einerlei der Nichtigkeit. Lukianenko lässt seine Hauptfigur sagen, dass sie keinen Showdown will, so gut so schön, aber der fehlende Showdown bringt das Buch ehr zu einem enttäuschenden Ende. Für die Hauptfigur, für den Leser, für das Buch.
Wenn ich auch Punkte vergeben darf:
Weltengänger: 8 von 10 Punkten
Weltenträumer: traurige 4 von 10 Punkten
Als Reihe dann also: Durchschnittlich 6 von 10 Punkten
Preis/Leistung: Mit 15 Euro immer noch, wenn auch knapp, im Rahmen, vorallem beim ersten Buch. 592 Seiten recht ordentlich beschrieben. Dennoch, sind 15 Euro für ein Taschenbuch schon sehr viel. Beim zweiten Buch finde ich den Preis nicht mehr gerechtfertigt.
Covergestaltung:
Bei beiden Büchern ähnlich, aber durchaus ansprechend. Sehr mysteriöse und passende Farbgebung. Gefielen mir beide. Wenn auch hier die Farbgebung beim ersten besser gewählt war, als das Rot des Zweiten. Fällt aber nicht sonderlich stark ins Gewicht.