Serie / Zyklus: Timothy Truckle - Band 1 Titel / Originaltitel: Wer stiehlt schon eine Unterschenkel (1977) Autor: Gert Prokop Übersetzung: ~ Verlag / Buchaten: Verlag Neues Berlin 1977 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Timothy Truckle ist der wahrscheinlich beste Detektiv seiner Generation. Kein Wunder also, dass die oberen Zehntausend des Chicago des späten 21. Jahrhunderts zu ihm kommen, wenn sei ein spezielles Problem haben. So z. B. wenn ein menschlicher Unterschenkel aus einem Krankenhaus verschwinden und das nicht nur einmal. Timothy Truckle findet in diesem Fall ebenso die Lösung, wie auch in dem Fall in dem ein Toter seinen eigenen Safe geöffent haben soll oder in dem etwas ungewöhnlichen Auftrag, eine nahezu unmögliche, undichte Steller in der Führungsriege der Untergrundbewegung aufzudecken. Letzteres deutet darauf hin, dass in Timothy Truckles Welt einiges nicht in Ordnung ist. Die USA der Zukunft sind von einem totalitären Machtaperat gesteuert, der alle Mittel einsetzt um seine Macht zu erhalten. Der Detektiv gehört gewissermaßen zu den Privilegierten, denn durch seinen Verstand (und - nicht zu vergessen - mit Hilfe seinem Computer Napoleon) konnte er mehrfach den Mächtigen des Landes einen Dienst erweisen und so halten diese ihre Hand schützend über ihn, falls er in die Maschinerie des Staates zu fallen droht.
Autor Gert Prokop hat hier keine reine Kurzgeschichtensammlung verfasst. Die einzelnen Geschichten bauen aufeinander auf und letzten Ende kann man eigentlich von einem Episodenroman sprechen. Selten wird so klar deutlich, wie fließend doch die Grenzen zwischen einer Kurzgeschichtensammlung, einem Episodenroman oder einem stark nach Kapiteln gegliederten Roman sind.
Während also Timothy Truckle seine Fälle löst, erfährt man mehr und mehr über die düstere Zukunftsvision, die der Autor sich zu recht gelegt hatte. Timothy Truckle selbst ist von zwergehaften Wuchs. Während er selbst aber als schillernde Figur der High Society gilt, werde inzwischen Menschen, die der Norm nicht entsprechen, der Euthanasie ausgesetzt. Und während Hobbykoch Timothy Truckle wahre kulinarische Meisterleistungen verbringt, fristet die Mehrheit der Amerikaner ein ziemlich tristes Dasein und ist gezwungen, minderwertige Nahrung zu Essen, denn die Erde ist verseucht und kontaminiert. Die Zukunft, die Gert Prokop sich vorstellt ist alles andere als leuchtend.
Die einzelnen Geschichten selbst sind gelungen und stellen eine wirklich gut Verknüpfung des SF Genres mit den Kriminalgeschichten dar. Jede Geschichte hat einen klaren SF Bezug, aber auf der anderen Seite steht auch ein Kriminalfall im Mittelpunkt. Normalerweise bekommt man, wenn man eine SF Kriminalgeschichte liest, entweder einen SF Geschichte mit leichten Krimielementen oder einen Krimi mit leichten SF Einschlag vorgesetzt. Anders bei diesen Geschichten. Beide Seiten der Geschichte sind immer wohl ausgewogen dosiert und ergänzen sich. Es ist ein Vergnügen, das ganze zu lesen.
8 von 10 Punkten.
Autor Gert Prokop hat hier keine reine Kurzgeschichtensammlung verfasst. Die einzelnen Geschichten bauen aufeinander auf und letzten Ende kann man eigentlich von einem Episodenroman sprechen. Selten wird so klar deutlich, wie fließend doch die Grenzen zwischen einer Kurzgeschichtensammlung, einem Episodenroman oder einem stark nach Kapiteln gegliederten Roman sind.
Während also Timothy Truckle seine Fälle löst, erfährt man mehr und mehr über die düstere Zukunftsvision, die der Autor sich zu recht gelegt hatte. Timothy Truckle selbst ist von zwergehaften Wuchs. Während er selbst aber als schillernde Figur der High Society gilt, werde inzwischen Menschen, die der Norm nicht entsprechen, der Euthanasie ausgesetzt. Und während Hobbykoch Timothy Truckle wahre kulinarische Meisterleistungen verbringt, fristet die Mehrheit der Amerikaner ein ziemlich tristes Dasein und ist gezwungen, minderwertige Nahrung zu Essen, denn die Erde ist verseucht und kontaminiert. Die Zukunft, die Gert Prokop sich vorstellt ist alles andere als leuchtend.
Die einzelnen Geschichten selbst sind gelungen und stellen eine wirklich gut Verknüpfung des SF Genres mit den Kriminalgeschichten dar. Jede Geschichte hat einen klaren SF Bezug, aber auf der anderen Seite steht auch ein Kriminalfall im Mittelpunkt. Normalerweise bekommt man, wenn man eine SF Kriminalgeschichte liest, entweder einen SF Geschichte mit leichten Krimielementen oder einen Krimi mit leichten SF Einschlag vorgesetzt. Anders bei diesen Geschichten. Beide Seiten der Geschichte sind immer wohl ausgewogen dosiert und ergänzen sich. Es ist ein Vergnügen, das ganze zu lesen.
8 von 10 Punkten.
Die Kurzgeschichten in der Übersicht:
Wer stiehlt schon einen Unterschenkel aka Der Tod der Unsterblichen | Inhalt: Die Drossel Ein Freundesdienst Samuel, das Monster Schneewittchen und der Mann aus dem 20. Jahrhundert Spiel auf Leben und Tod Timothy Truckle Der Tod der Unsterblichen Tote stehlen nicht, oder? Wer stiehlt schon Unterschenkel? | 1977 |