Titel: White Horse Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Klappentext:
Eine Welt, die alle Hoffnung verloren hat. Eine junge Frau, die ihr ungeborenes Kind beschützen muss. Ein uraltes Geheimnis, das für uns alle zur tödlichen Gefahr wird … Dies ist die Legende vom Ende unserer Welt – und unserer Zukunft danach. Fesselnd erzählt in Vor- und Rückblenden, wurde »White Horse« über Nacht zum Bestseller.
Die junge Zoe entdeckt in ihrer Wohnung ein merkwürdiges Glasgefäß, dessen Herkunft sie sich nicht erklären kann. Es enthält ein furchtbares Geheimnis. Denn als Zoe den Behälter öffnet, breitet sich eine geheimnisvolle Seuche aus, »White Horse«. Unzählige Menschen sterben, das Ende aller Zeiten scheint gekommen. Zoe verliert nicht nur ihre Familie, sondern auch ihren geliebten Nick, der verschwunden ist. Und sie stellt fest, dass sie von ihm schwanger ist. Auf sich allein gestellt, zählen für Zoe bald nur noch zwei Dinge – wird sie Nick wiederfinden, um das Geheimnis von »White Horse« zu lüften? Und wie kann sie ihr ungeborenes Kind in einer Welt beschützen, die dem Tod geweiht ist?
Meine Meinung:
Als ich dieses Buch aufgeschlagen habe, war ich mir zuerst nicht sicher, ob ich es eventuell mit einem Jugendbuch zu tun habe, denn viele der Dystopien, die gerade auf den Markt kommen oder in nächster Zukunft noch erscheinen, sind eben dies: Jugendbücher.
Nach den ersten 25 Seiten war mir aber schon klar, dass dies nicht für Jugendliche geeignet ist. Brutalität, Mord, Gewalt und Vergewaltigung sind schon auf den ersten paar Seiten eher die Regel als die Ausnahme. Der Leser sollte also kein allzu zartes Gemüt mit sich bringen.
Sehr gut gelungen ist, dass die Geschichte von Beginn an spannend ist. Durch einen ständigen Wechsel zwischen "Damals" und "Heute" werden mit der gleichen Protagonistin zwei Handlungsstränge erzählt, die beide sehr spannend sind, sodass ich im gesamten Verlauf der Geschichte keinen favorisierte Zeit hatte.
Die Charaktere sind fein ausgearbeitet und der Autorin gelingt es hervorragend dem Leser die Ausnahmesituation zu schilden, in der sich die Personen befinden und somit kann sie auch deutlich die menschlichen Abgründe aufzeigen, die sich nach und nach auftun, wenn die Welt aus den Fugen gerät und jede Gesellschaftsordnung sich aufgelöst hat.
Der Schreibstil ist flüssig und dem Thema angepasst. In eher kurzen und meist sehr prägnanten Sätzen werden die Szenen klar und deutlich geschildert. Nur selten werden fast hochtrabende philosophische Fragen aufgeworfen, die nach Antworten verlangen, denen eben diese aber eher vorenthalten werden. Der Leser muss selbst für sich versuchen Entscheidungen zu treffen und sich für den einen oder anderen Charakter, für die eine oder andere Handlung entscheiden.
Die ersten 150 Seiten habe ich regelrecht innerhalb kürzester Zeit verschlungen, danach lässt diese Dystopie leider nach. Es passiert kaum etwas Neues, wenig Überraschendes und es sieht oft beinahe nur noch nach einem Gemetzel mit viel Blut und sehr viel Gewalt aus. Es gibt einige Tote zu beklagen, aber emotional konnten mich diese nicht wirklich erreichen, was dann natürlich auf Kosten des Lesespaßes geht.
Das Ende ist in Ordnung und da man weiß, dass es Folgebände gibt auch nicht überraschend, dass es einen Cliffhanger gibt. Ich hätte mir gewünscht, dass der Cliffhanger nicht erst im letzten Abschnitt eingebaut wird und damit der Leser beinahe völlig überrascht wird.
Fazit:
Eine Dsytopie, die sich ganz klar an ein erwachsenes Publikum richtet, da das große Brutalitätspotenzial nicht für einen jugendlichen Leser geeignet ist. Nach einem sehr starken Beginn, der viel Spannung mit sich bringt, lässt die Geschichte nach 150 Seiten leider deutlich nach. Alles in allem eine Dystopie, die keine Zeitverschwendung ist, aber auch kein unbedingter Lese-Muss.