Titel: Zee Oui - Der Kannibale Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Auch wenn es viele Kritiker des Horrorgenres nicht wahrhaben wollen, aber es gibt eine Ästhetik des Grauens. Ein Beispiel hierfür bietet der kürzlich in Deutschland erschienene Film Zee Oui - Der Kannibale. Dieser Film basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich Mitte der 50er Jahre in Thailand zugetragen hat.
Die Geschichte erzählt vom tragischen Schicksal eines jungen Chinesen, der 1946 zu seinem Onkel nach Thailand flüchtet. Sein Geist ist verwirrt durch die Grausamkeiten des Krieges. In seinem Wahn glaubt er, dass er eine Suppe aus den Innereien von Kindern zubereiten muss, um von seiner Krankheit wieder zu genesen. Aus diesem Grunde entführt und tötet er Kinder. Die Polizei ist machtlos. Aber eine Journalistin versucht, dem Kannibalen auf die Spur zu kommen.
Was uns hier das thailändische Horrorkino präsentiert, ist erstklassig. Seit langem gab es keinen solch wundervoll fotografierten Genrefilm. Die einzelnen Bilder offenbaren ein düsteres Panorama voller Grauen, Wahn und Irrsinn. Einzelne Szenen wie Zee Ouis Flucht über die Brücke oder der Blick auf sein zerstörtes Feld nach einem Taifun sind dermaßen kunstvoll inszeniert, dass sie regelrechtes Erstaunen hervorrufen. Die Tragik der Hauptfigur ist dermaßen mitreißend, dass man nicht umhin kann, Zee Oui zu bemitleiden. Das Ende des Films gleicht einem surrealen Alptraum, die Pointe ist erschreckend und überraschend zugleich.
Zee Oui - Der Kannibale ist ein packender, wundervoll düsterer Horrorfilm, der noch lange im Gedächtnis nachhallen wird. Ansehen ist Pflicht!