Serie: Zombie World Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Mit "Zombie World" konzipierte Mike Mignola neben seiner "Hellboy"-Reihe eine weitere Serie, der jedoch ein nicht so langes Leben beschert war. Wer "Hellboy" regelmäßig liest, kann in "Zombie World" allerlei Parallelen zur anderen Serie erkennen, sowohl was die Handlung, aber auch insbesondere die Charaktere betrifft. So sammeln sich um den Wissenschaftler Major Damson einige wackere Kämpfer, um den vor über 40.000 Jahren besiegten Zauberer Azzul Gotha an der Wiederauferstehung zu hindern. Sie finden die mumifizierte Leiche des Zauberers in einem Museum, dort wurde jedoch durch unglückliche Umstände die Wiederbelebung des bösartigen Magiers schon eingeleitet. Als Azzul Gotha erwacht, lässt er alle Mumien im Museum zum Leben erwecken, und somit entsteht zwischen den wackeren Helden um Damson und den zombiehaften Toten ein erbitterter Kampf. Azzul hat es neben der - fast schon zu erwartenden - Eroberung bzw. Vernichtung der Erde auch auf Rebecca Dean abgesehen, welche er zu seiner Braut auserkoren hat. Hier muss man sich jedoch keine klassische Liebesgeschichte vorstellen, Azzul will Dean mit einem Vermählungsritual nur dazu bringen, ihn mit mehr Leben zu füllen und ihm einen neuen, kompletten Körper zu schenken.
Neben all den Charakter, die für Mignola-Fans einen doch recht großen Wiedererkennungswert besitzen, fallen auch Pat McEowns Zeichnungen auf. Der an die klassische französisch-belgische Schule erinnernde Stil taucht auch in einigen Hellboy-Comics auf. Hier tauchen nicht die von Mignola bekannten, eckigen Formen auf, sondern es herrscht ein Realismus vor, der auf den ersten Blick an einen späten Franquin erinnert. Passend hierzu werden die Dialoge der Protagonisten mit dem gewünschten Humor gewürzt, so dass man sich schon nach wenigen Seiten heimisch fühlen kann und sich fast schon in einem B.P.R.D-Comic (im Deutschen als B.U.A.P. bekannt) zu befinden glaubt.
Leider war der Serie, wie oben schon erwähnt, nicht der allzu große Erfolg beschert. Das mag an der Grundidee liegen, da die folgenden Titel der Reihe keinen festen Charakterstamm aufweisen können, sondern nur das Universum teilen. Es mag aber auch daran liegen, dass sich Mike Mignola konsequent von den Zeichnungen fernhielt und auch nur im "Auftakt"-Dreiteiler die Texte schrieb. Grundsätzlich möchte ich aber zumindest für die erste Trilogie "Champion of the Worms" eine Empfehlung aussprechen, Mignola-Fans werden ihre Freude daran haben.