Titel: Acorna - Einhornmädchen vom anderen Stern Eine Rezension von Alexander Haas |
Rafik, Calum und Gil sind Erzsucher. Sie springen mit ihrem Raumschiff von Asteroid zu Asteroid und sammeln für eine große Firma wertvolle Metalle.
Eines Tages fischen sie aus dem Weltall eine kleine Kapsel, in der sich ein menschenähnliches Lebewesen befindet: ein Mädchen mit einem kleinen Horn auf dem Kopf. Die drei nehmen die Kleine bei sich auf und geben ihr den Namen Acorna. Als sie eines Tages wieder einmal die menschliche Zivilisation ansteuern, wollen Wissenschaftler ihnen das Mädchen wegnehmen. Zu viert flüchten sie auf den Planeten Khedzet, dem Sammelplatz für den Abschaum der Galaxis. Dennoch finden sie hier Menschen, die ihnen - und denen sie - helfen können. Denn Acorna hat besondere Fähigkeiten, und auch die drei Schürfer haben noch ein paar nette Talente auf Lager.
Vorne weg: “Acorna” gibt es derzeit nicht (mehr) im regulären Buchhandel und ist nur Second Hand zu bekommen … und das ist auch gut so.
Mir scheint, dass die beiden Autorinnen bei der Kreation dieses Buches eine Vermischung von Fantasy- und SF-Elementen im Sinn hatten, wobei die SF-Elemente allerdings stark überwiegen. Die Gefahr - gerade bei dem Thema “Einhorn” in der SF - bestand (so denke ich) besonders darin, daß die Sache ins Kitschige abgleitet, aber bei der Entwicklung der Charaktere haben die Autorinnen großes Feingefühl bewiesen. Gerade die Gefühlswelt von Acorna und ihren Beschützern ist exzellent gelungen, so daß diese Teile des Buches noch das erträglichste sind.
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Leider hätte man sich aber auch bei der Entwicklung der Story ein wenig mehr Mühe geben können. So quält sich der Leser bald durch eine Geschichte, die erst ganz langsam und mühsam Form annimmt, um dann von einer Unglaubwürdigkeit in die nächste zu gleiten. Der Roman wird mit verschiedenen Nebencharakteren und Handlungen nur so vollgestopft, deren Auflösung dann nach einen nicht nachvollziehbarem System vorgenommen wird oder die sonstwie aus der Handlung herausgeschrieben werden.
Das führt dann dazu, dass man als Leser den Handlungen der Charaktere bald nicht mehr zu folgen vermag und das Lesen immer mühsamer wird.
Das Ende schließlich ist nicht deshalb toll, weil es ein gutes, sondern schlicht und einfach weil der Roman dann endlich zuende ist.
Da helfen auch die paar wirklich guten und stilistisch überzeugenden Passagen nicht mehr, die leider viel zu selten auftauchten.
Fazit:
“Acorna - Einhornmädchen vom anderen Stern” gehört auf keinen Fall zu den Highlights im Buchregal, aber irgendwie vermag ich mich auch nicht von trennen. Wenn man’s nicht vorzeigen kann, glaubt einfach keiner, dass es das wirklich gibt.
Schon bei der ersten Lektüre zur Erstveröffentlichung war klar: Wenn sich die Autorinnen da nicht ganz stark steigern, wird’s schwer peinlich. Leider wurde es noch viel schlimmer. Aber wenigstens hat’s ein hübsches Cover.