Serie / Zyklus: Alien-Earth-Trilogie Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Dinge auf der Erde streben einem Höhepunkt zu und plötzlich steht die Zukunft der Menschheit unter einem schlechten Stern. Zwei Fraktionen von Außerirdischen haben die Erde zu ihrem persönlichen Kriegsschauplatz gemacht und beide Seiten interessiert es recht wenig, was mit der Erde passiert. Da ist Pasong, der Anführer der Seelenspringer, Aliens, die von Körper zu Körper springen können und auf der Flucht sind. Die Verfolger sind die Seelenbewahrer, die vor vielen Äonen die Seelenspringer geschaffen hatten und diese nun gnadenlos verfolgen, nachdem diese ihrer Kontrolle entglitten. Doch während die Menschheit noch versucht, die Handlungen der beiden Fraktionen zu verstehen, sind diese zum Äußersten bereit. Nur wenige Menschen begreifen die Zusammenhänge und versuchen, die Menschheit zu schützen, aber ihre Mittel sind begrenzt. Da sind der vernetzte Verstand von Wilbur und Hero, die von ihrem Raumschiff im Orbit Zugriff auf sämtliche Atomraketen der Erde haben und den Invasoren durchaus zusetzen können. Da ist Paul, ein ehemaliger Alienhunter, der nun mit einem Alien zusammenlebt und nur allmählich die Zusammenhänge begreift. Da ist Ekin, Pauls ehemalige Partnerin, die per Seelentransfer im Körper eines Mädchens strandet und eher durch Zufall die finsteren Pläne von Parsong aufdeckt - und da sind noch eine ganze Reihe weiterer Protagonisten aus den ersten beiden Romanen. Sie alle suchen nach der Wahrheit, doch werden sie die Zusammenhänge verstehen, bevor durch den Konflikt der Aliens die Erde vernichtet wird?
Der abschließende Band der Trilogie ist nicht nur der längste, sondern auch der komplexeste der Trilogie. Autor Frank Borsch versucht aus vielen Blickwinkeln sein Szenario dem Leser nahe zu bringen und überfrachtet sein abschließendes Werk. Es mag ja löblich sein, dass ein Autor jeden Handlungsstrang zu einem Ende bringen möchte - oft genug wird dies ja vernachlässigt - aber manches war überflüssig oder hätte zumindest gekürzt werden sollen. So nahm dies zu viel Schwung aus dem Roman und der Leser hatte größte Probleme, dem roten Faden zu folgen. Erst in der zweiten Hälfte konzentriert sich der Autor wieder auf die Kernelemente seiner Geschichte und bringt sie zu einem sinnvollen Ende. Allerdings kann er auch hier nicht so überzeugen wie bei den ersten Romanen. Das Werk wirkt überengagiert und überfrachtet und lässt die Klarheit vermissen, die besonders den ersten Band der Reihe ausgezeichnet hatte. Sicher, die ganze Geschichte ließ den Leser viel spekulieren, und nach und nach wuchs die Erwartung des Lesers hinsichtlich des Endes. So kann es schon passieren, dass die Lösung am Ende den Leser nicht ganz zufrieden stellen konnte, auch wenn die Geschichte zu einem stimmigen Ende gebracht wurde.
So bleibt abschließend zu sagen, dass der finale Band der Alien-Earth-Trilogie hinter den Vorgänger-Romanen zurückblieb und bei weitem nicht so überzeugen konnte wie Band 1 der Trilogie.
6 von 10 Punkten.