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Titel: Bait - Haie im Supermarkt Eine Besprechung / Rezension von Sebastian Hallmann
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Inhaltszusammenfassung:
Nachdem Rettungsschwimmer Josh seinen Kollegen und besten Freund Rory durch einen Haiangriff verloren hat, gerät sein Leben gänzlich aus den Fugen. Seine Freundin, Rorys Schwester, verlässt ihn und er selbst stürzt immer weiter ab. Ein Jahr später findet er sich schließlich als Regalpacker im Supermarkt wieder. Einem Supermarkt der eines Tages überfallen wird, was aber noch nicht die eigentliche Katastrophe ist, denn just in diesem Moment trifft eine Tsunamiwelle die Stadt und setzt das Einkaufszentrum unter Wasser. Nur wenige Überlebende konnten sich auf die Regale retten – und im Wasser taucht plötzlich eine verräterische Rückenflosse auf. Ein Hai wurde ebenfalls in den Laden gespült.
Kritik:
Wow, wenn diese Story nicht mal geradezu nach Trash stinkt, weiß ich es auch nicht. Zumindest ließ sie mein Genreherz deutlich schneller schlagen und ich machte mich darauf gefasst, einen strunzdummen, aber dabei unterhaltsamen Titel präsentiert zu bekommen. Nun ja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...
Schon direkt zu Beginn wird dem Zuschauer schnell klar, dass man es bei "Bait – Haie im Supemarkt" nicht mit einer reinrassigen Trash-Granate zu tun bekommen wird. Dazu ist die Optik des Films viel zu poliert und auf "ansehnlich" getrimmt. Dazu kommt ein fast schon gezwungen wirkender 3D-Effekt, der natürlich auf einem "normalen" TV-Gerät nicht annäherend die richtige Wirkung erzielt und mit steigender Laufzeit in erster Linie zwei Dinge vereint: nervtötend und unansehnlich. Die Geschichte selbst ist dabei, aller Übertreibung, welche die Inhaltsangabe verspricht zum Trotz, fast schon zu ernsthaft erzählt. Man findet nur in wenigen Situationen das (eigentlich angebrachte) selbstironische Augenzwinkern, welches man zunächst erwartet hat. Zudem sucht man auch Spannung oder gar eine tatsächlich einschüchternde Atmosphäre (hey, immerhin hat man sich nach der Tsunami-Welle auf die Regale des Einkaufsmarktes geflüchtet und sieht nun dauernd den über drei Meter langen Hai durch die Gegend eiern) großteils vergeblich. Sicherlich, hier und da gab es die eine oder andere Spannungsspitze, in seiner Gesamtheit gesehen wirkt "Bait – Haie im Supermarkt" aber vor allem öde und einschläfernd. Auch sind mir einige Logiklücken aufgefallen, die wohl auch eher unter unfreiwillig komisch fallen als alles andere. Mal ehrlich, wie kommt man auf die Idee, dass ein Fahrradkorb über dem Kopf einen ausreichenden Bissschutz bei einem so großen Hai darstellt?
Ähnliches gilt auch auf der darstellerischen Seite. Auch hier sucht man den "echten" Trash-Aspekt im Normalfall vergeblich, die Schauspieler nehmen sich, obwohl es oftmals ganz offensichtlich an Motivation oder Talent mangelt, ebenfalls sehr ernst, vielleicht einmal von einer ganz witzigen und gut in das eigentlich erwartete Konzept passendem Gespann einmal abgesehen. Nachdem man jedoch den Rest des Titels betrachtet hat, stellt sich an diesem Punkt dummerweise auch die Frage, ob hier nicht weniger gezieltes Overacting als vielmehr noch größere Talentfreiheit und damit einhergehend unfreiwillige Komik diese Wirkung erzielt haben. Zudem fehlt es dem Darsteller-Ensemble eindeutig an Sympathieträgern, man fiebert nur selten mit den Charakteren und um ganz ehrlich zu sein konnte ich mich nicht entscheiden, wem ich nun als erstes wünschen würde, dass der Hai ihn erwischt.
Die Effekte ließen ebenfalls zu wünschen übrig. Wie schon erwähnt wird der Zuschauer dauernd mit diesem bemüht wirkenden und nicht funktionierenden 3D-Effekt konfrontiert, ob er nun will oder nicht. Dazu gesellen sich schlecht gemachte CGI-Effekte (zu welchen an vielen Stellen leider auch der namensgebende Raubfisch gehört), die das ganze auch nicht besser machen. Aber auch hier muss man wieder sagen: es reicht nicht, um Trash-Punkte zu kassieren, dafür scheint man sich dann doch wieder zu ernst zu nehmen.
Fazit:
Bait – Haie im Supermarkt" wusste mich an keiner Stelle zu überzeugen. Fehlende Spannung, schlechte Darsteller, unsympathische Charaktere mit nicht nachvollziehbaren Handlungsweisen sorgen leider nicht dafür, dass der Titel seinen Platz in meiner Trash-Sammlung einnehmen kann, sondern allenfalls ein großartiges Beispiel dafür ist, wie man es besser nicht machen sollte. Eine echte Gurke des Monats also.