Titel: Dark City |
Manche Filme floppen an der Kinokasse, erreichen jedoch in ihrer Zweitverwertung als Video oder DVD einen geheimen Kultstatus. Dieses Schicksal teilt auch "Dark City" des bekannten Regisseurs Alex Proyas. Proyas, ansonsten doch eher mainstreamlastig, schuf mit seinem Film über das Geheimnis einer namenlosen Stadt ein recht eigenwilliges Werk. Das heißt nicht, dass der Film schlecht ist. Ganz im Gegenteil, denn hier beweist Proyas Qualität ohne Ende.
"Dark City" handelt von John Murdoch, der von seltsamen Fremden durch eine stets stockdunkle Stadt gejagt wird. Da er nicht schlafen kann, ist er der Einzige, der mitbekommt, wie die Stadt sich nachtsüber verändert, wie Personen andere Rollen zugesprochen bekommen und dass es sich bei alldem um eine Art Experiment handelt, das von außerirdischen Intelligenzen durchgeführt wird. Murdoch versucht daher mit allen Mitteln, das Experiment zu stoppen ...
Es ist nicht zuviel verraten, dass diese Stadt auf einer Art Meteorit errichtet wurde. Proyas verrät dies bereits in der Anfangssequenz. Dem Zuschauer stellt sich natürlich die Frage, wie der restliche Film aufgebaut ist, wenn die eigentliche Pointe bereits zu Beginn präsentiert wird. Der Plan aber geht auf. Denn was dann folgt, sind wohl einmalige Spezialeffekte, welche die grandiosen Veränderungen der Stadt in Szene setzen. Sogar in Actionsequenzen treten die Transformationen wundervoll in Aktion. Zudem ergibt sich die Spannung auch vielmehr aus der Frage, ob es Murdoch gelingt, die Herrschaft der Außerirdischen über die entführten Menschen und damit das Experiment zu stoppen. Der Look der 30er passt sehr gut zu der kafkaesken Atmosphäre, da beides zu einem expressionistischen Ganzen führt. Damit verweist Proyas zugleich auf die Ursprünge des phantastischen Films. Die Stadt selbst präsentiert sich als etwas Fremdes, Unnahbares und Unerklärliches. So erscheint die Stadt als etwas, das eine eigene Existenz besitzt, als etwas Lebendiges und keineswegs mehr als ein Konstrukt, das von Menschen erschaffen wurde. Somit fügt Proyas die Unübersichtlichkeit moderner Großstädte und damit auch negative Gefühle wie Angst, die sich mit ihr verbinden, als zentrales Thema mit ein.
"Dark City" - mehrfach preisgekrönt - gehört sicherlich zu den interessantesten Produktionen des letzten Jahrzehnts. Sein besonderer Stil, die gelungenen Effekte als auch die Handlung lassen den Film nicht verstauben, sondern liefern immer wieder einen Grund dafür, sich "Dark City" noch einmal anzusehen.