Titel: Magda und Ben Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Vergangenheit
Benedikt Eigel führt mit seiner Freundin Magdalena Weißkircher ein angenehmes Leben. Dann tauchen die Gerüchte über einen aggressiven Virus auf. Kurz nach den ersten Warnungen taucht das Virus in Tschechien auf. Der erste Ausbruch scheint noch einzudämmen zu sein, doch dann entwickelt sich daraus eine heftige Epidemie, die die ganze Welt heimsucht. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich impfen zu lassen. Bens Vater warnt das Pärchen jedoch vor den Impfstoff. Zum einen ist nicht ganz klar, wieso bereits ein Impfstoff besteht und zum Anderen besitzt der Impfstoff entsetzliche Nebenwirkungen, die noch gar nicht vollständig bekannt sind. Man weiss lediglich, dass Professor Freihofer davor warnte. Einer Studie zufolge kommt es zur Aggressivität und eine gewalttätige Abneigung gegen das andere Geschlecht. Magda und Ben schlagen die Warnung in den Wind und lassen sich impfen, mit den bekannten Folgen. Männer gegen Frauen! Es folgte, was Professor Freihofer vorhersagte. Die steigende Aggressivität und die grausame Brutalität, die immer weiter fortschritt. Es folgten bürgerkriegsähnliche Aufstände mit Armeen zwischen Männern und Frauen.
Gegenwart
Der Kampf der Geschlechter steuert unaufhaltsam einen Höhepunkt entgegen. Als die Frauenarmee immer weiter in die Männerstadt des ehemaligen Köln vordringt stehen Männer und Frauen sich in einem letzten Kampf gegenüber. Inquisitor Marcus Capistranus will zu einem vernichtenden Schlag ausholen und Edana die Führerin der Frauen weicht nicht von ihrem Hass. Die Frauenarmee dringt immer weiter vor. Und hier treffen zwei alte Leute aufeinander. Es ist niemand anderes als Magdalena und Benedikt. Beide sind in der jeweiligen Gesellschaft nach oben gestiegen. Magda als oberste Heilerin und Ben als der Prior der Abtei.
Die wenigen Fürsprecher für den Frieden sind in der Minderheit und keiner hört auf sie. Ihr Ansinnen für ein friedliches Miteinander der Geschlechter wird überhört.
Zum ersten Mal wird dem Leser ein konkreter Einblick in die Vergangenheit gegeben. Damit weiss man nun, was genau geschah. Hier schlägt Band Drei der Reihe einen Brückenschlag zum ersten Band. Thomas Thiemeyer verschafft den Lesern damit einen Eindruck wie sich die Vergangenheit darstellte. Die Kombination aus dystopischem Abenteuerroman und Thriller kann allerdings nicht mehr mit überraschenden Wendungen brillieren. Zu geradlinig geht es nun zum Endkampf. Die Kämpfe sind relativ „friedlich“, denn der Autor verzichtet darauf, die Brutalität eines Krieges ausgiebig darzustellen. Bens junges Ich wurde sehr gut dargestellt. Er ist genau der Mensch, der in dieser Zeit lebt und leidet, sich freut und ärgert. Es war zudem faszinierend zu sehen, wie Thomas Thiemeyer immer wieder Dinge aus der alten Zeit in die neue Zeit einbaute. Er entwirrte sämtliche Handlungsstränge, führte sie zusammen und beantwortete alle offenen Fragen und schuf somit ein gelungenes Ende.