aka Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Geschichte erzählt von dem kleinen Om (=Hommes / Menschen) Terr, dessen Mutter bei einem Spaziergang des Draag Edil und dessen Tochter Tewa ums Leben kam. Die Draag leben auf dem Planeten Ygam und sind zwölf Meter grosse, menschenähnliche Wesen, die ihre Technik so weit fortentwickelt haben, dass sie sich nur noch der Forschung und der Meditation hingeben. Die Om, die ursprünglich von einem weit entfernten Planeten namens Erde stammen, werden als Haustiere der Kinder gehalten, ihnen wird jegliche Intelligenz abgesprochen. Terr wächst vom Kindesalter unter dem Schutz Tewas auf, die ihre Freude an dem "Haustier" hat, merkt aber nicht, das sich Terr während ihrer täglichen Schulstunde ebenfalls das Wissen der Draag aneignet.
Nach fünfzehn Jahren flieht Terr mit einem der Haarreifen, die das Wissen direkt in das Hirn des Trägers vermitteln und schliesst sich einer der Om-Kolonien in einem grossen Park an. Dort hat er einige Schwierigkeiten sich durchzusetzen, jedoch erkennt man den Nutzen des Wissens und vermittelt sie allen dort lebenden Oms. Als die Draag die Bedrohung durch die Menschen erkennen, beschliessen sie, den Park von diesen "Tieren" zu befreien und starten einen blutigen Feldzug. Die Oms schlagen zurück und töten einen der Draag, fliehen aus dem Park und suchen sich in der freien Wildnis des Planeten Ygam einen neuen Unterschlupf - einen verlassenen Raketenbunker der Draag. Mittels ihres erlangten Wissens kopieren sie die Raketen der Draag auf ihre Grösse und reisen zum "Phantastischen Planeten", einen Mond, der Ygam umkreist. Dort erkennen sie das Geheimnis der riesenhaften Wesen.
Während ihrer Meditationen landen ihre Seelen auf steinernen, kopflosen Statuen, die sie dadurch beleben. Mit den ebenfalls angereisten Seelen aus anderen Ecken der Galaxis vollführen sie gemeinsam einen heiligen Tanz und pflanzen sich so fort. Die Oms unter der Führung von Terr zerstören die Statuen und gefährden somit die Zivilisation der Draag. Diese erkennen nach und nach, das ihre Haustiere Intelligenz besitzen und bieten ihnen den Frieden an. Gleichberechtigt bauen beide Völker ihre Kultur wieder auf.
Die Story dieses Zeichentrickfilmes ist nun keine besondere - Gleichberechtigung, Toleranz und die Unterdrückung durch eine andere Rasse finden sich auch in anderen Filmen dieser Zeit wie zum Beispiel beim Planet der Affen. Was den Film so besonders macht ist die surreale und phantastische Darstellung des Planeten Ygam, insbesondere der Technik der Draag und der Pflanzenwelt dieser Umgebung. Mit bizzaren Darstellungen die wohl nur dem Geist der siebziger Jahre entspringen konnten, wird der Zuschauer im grössten Maße fasziniert - und wenn er nicht von der Geschichte mitgerissen wird, dann von der Neugier, welche Ideen die Zeichner und Designer dieses Werkes noch eingebracht haben.
In kaum einen anderen Film ist die Fremdartigkeit einer anderen Rasse und einer anderen Welt so gut gelungen wie in diesem - Schrecken und Erstaunen liegen dicht beieinander und die Oms versuchen sich so gut wie möglich, diesen Gegebenheiten anzupasssen.
Besonders ist die englische Version des Filmes, der zusätzlich versucht, die Fremdartigkeit des Planeten mit einer fremdartigen Sprache zu begegnen und ein eigenes Vokabular benutzt. So findet man zur englischen Sprache des Filmes noch zusätzliche englische Unterstitel, die teilweise einen anders ausgedrückten Dialog wiederspiegeln. Gewöhnungsbedürftig, aber durchaus dem Film angemessen.
Der Film gewann den Grossen Preis von Cannes im Jahr 1973.
Meine Bewertung: 10 von 10 Punkten