Titel: Die Mechanik des Herzens Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Bei diesem Buch ist es das Cover gewesen, das mich dazu gebracht, das Buch auf meine Wunschliste zu setzen. Der Zeichenstil, aber auch das Motiv – zwei tanzende Menschen im Mondlicht, ein etwas traurig blickender Mann und eine Frau im roten Kleid – gefallen mir wirklich gut. Dass das Cover dann auch noch zum Inhalt passt, macht zumindest die Gestaltung perfekt.
In einer kalten Winternacht, die alles zu Eis erstarren lasst, wird Jack geboren. Aber die Kälte hat sein Herz zu Eis gefrieren lassen. Einzig der mechanischen Kunst von Dr. Madeleine verdankt Jack sein Leben. Um sein Herz zu unterstützen hat sie ihm eine Kuckucksuhr in die Brust gesetzt und ihn so am Leben erhalten.
Ein glückliches Leben, bis Jack bei einem Ausflug in der Stadt auf die junge Tänzerin Acacia trifft – und sich in sie verliebt. Eine Liebe, der Dr. Madeleine zufolge die Mechanik seines Herzens nicht standhalten kann.
Das erste, was mir beim Lesen aufgefallen ist, ist die bildhafte Sprache, mit der Mathias Malzieu die Ereignisse beschreibt. Eine Sprache, die zu recht skurrilen Vorstellung führt – und an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Auch die Ereignisse im Leben des jungen Jack – aus dessen Sicht die Geschichte schon bereits vor seiner Geburt erzählt wird – sind relativ ungewöhnlich. Dass er sich Hals über Kopf in eine junge Tänzerin verliebt ist das normalste an der ganzen Geschichte, auch wenn in seiner Welt wohl das Ungewöhnlichste – und für ihn auch Gefährlichste ist.
Die ungewöhnlich Erzähl- und auch Sichtweise, mit der die Geschichte erzählt wird, haben zwischen mir und den Protagonisten allerdings eine gewisse Distanz geschaffen, sodass ich trotz des Liebeskummers, der Jack widerfährt, nicht wirklich mit ihm fühlen konnte und mich keines der Geschehnisse richtig mitreißen konnte. Der “Funke” ist bei mir einfach nicht übergesprungen.
Carl’s books bezeichnet “Die Mechanik des Herzens” als ein “Märchen für Erwachsene”, eine Definition, der ich mich so nicht anschließen kann. Für mich haben Märchen vor allem eines: ein Happy End – und das hat die Geschichte leider nicht. Es ist eine melancholische und skurrile Geschichte, eine Geschichte mit einem ungewöhnlichen Plot und einen ziemlich interessanten Schreibstil – aber kein Märchen. Lesenswert ist die Geschichte dennoch, denn “Die Mechanik des Herzens” lässt sich nicht wirklich beschreiben, um sie zu “erlesen” muss man selbst zum Buch greifen.
Damit ist “Die Mechanik des Herzens” ein interessantes Leseerlebnis, das ich trotz mangelnder Verbundenheit zu den Protagonisten nicht missen wollte. Noch mal lesen werde die Geschichte allerdings nicht – und ob ich mich an einem weiteren Buch aus Mathias Malzieu Federn wagen werde ist noch ungewiss.