Originaltitel: The Incredibles Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Mr. Incredible ist ein der größten Helden der Welt, doch nach einer missglückten Rettung wird er von dem Geretteten auf Schmerzensgeld verklagt. Dies geschieht auch mit etlichen anderen Superhelden, so dass sich die Regierung gezwungen sieht, alle Superhelden aus dem Verkehr zu ziehen. Jeder bekommt eine neue Identität verpasst und muss von nun an als normaler Mensch unter den anderen leben.
Zehn Jahre später fristet Bob Parr, der frühere Mr. Incredible, ein Dasein als kleiner Versicherungsangestellter in einem großen Unternehmen. Das Leben macht ihm keinen richtigen Spaß mehr, was auch seine Familie, die ebenfalls über Superkräfte verfügt, zu spüren bekommt. Doch eines Tages bekommt Parr ein Angebot, das ihm neue Lebensenergie gibt: Er soll einen außer Kontrolle geratenen Roboter einfangen, der sein Unwesen auf einer unbekannten Insel treibt. Mr. Incredible schlägt ein, ahnt aber nicht, dass hinter dem Angebot eine tödliche Absicht steckt...
Nachdem Brad Birds letzter Film The Iron Giant (Der Gigant aus dem All) mehr oder weniger im Kino untergegangen ist, bringt er dem Zuschauer diesmal eine Geschichte näher, die genauso zu begeistern weiß. Bird, der von der traditionellen Animation kommt, bietet einen Streifen, den man von Pixar in einer solchen Form nicht erwartet hat. Sein Drehbuch atmet nicht nur eine sehr gute Story, sondern wartet auch mit Figuren auf, mit denen man sich identifizieren kann. Außerdem wartet er mit jeder Menge interessanten Wendungen und einer guten Portion Humor auf, die den Film wirklich vergnüglich machen.
Einen weiteren Pluspunkt für den Charme von The Incredibles macht das altmodische 60er Jahre Design aus, das sehr stark an die frühen Bond-Filme erinnert. Man sieht dem Film seine lange Reifungsphase an, den er bei Pixar genossen hat. Insgesamt betrug die Entstehungszeit vom Drehbuch bis zum fertigen Produkt fast zehn Jahre. Allein vier Jahre davon fielen auf die Animation. Kein Wunder, denn dies ist das erste Werk der Trickschmiede, in dem nur Menschen auftreten. Eine Arbeit, die im Jahr 2005 mit einem Oscar als Bester Animationsfilm gewürdigt wurde.
Die DVD-Umsetzung des Films kann sich auch sehen lassen. Wie bei fast Pixar-Filmen war auch hier ein digitales Master vorhanden, das direkt vom Speichermedium auf die DVD gebannt wurde. Es gibt nichts an dem Bild auszusetzen, denn es macht mit seinen kräftigen, knackigen Farben einfach nur Spaß sich das anzuschauen. Auch die Schärfe liegt auf einem sehr hohen Niveau, so dass man jede Menge Einzelheiten erkennen kann (wie beispielsweise das Schimmern der Anzüge).
The Incredibles ist der zweite Film von Pixar, der in Scope auf die Leinwand gebracht wurde. Die DVD bietet natürlich das volle Bildformat, wie sollte es auch anders sein. In einer Einführung auf der ersten DVD des Doppel-Sets wird sehr eindrucksvoll der Unterschied zwischen Panscan und Widescreen erklärt. Ein Extra, das man sich mal anschauen sollte.
Der Ton steht dem Bild nur wenig nach. Zwar bekommt man sehr viele Effekte geboten, aber irgendwie fehlt das letzte Quäntchen. Das ist aber zweitrangig, da der Film insgesamt sehr großen Spaß macht. Alle Tonspuren sind in Dolby Digital 5.1 EX abgemischt. Auf eine DTS-Spur wurde verzichtet.
Neben der schon erwähnten Einführung durch Brad Bird und dem Produzenten Brad Walker findet man auf der ersten DVD außerdem noch zwei Audiokommentare auf der ersten DVD. Die zweite ist allein den restlichen Extras vorbehalten, die mit den beiden sehr gut gemachten Making ofs beginnen, die einen guten Einblick in die Entstehung bieten. So erkennt man schnell, dass Bird ein Regisseur ist, der genau weiß, was er will und dafür auch vehement dafür eintritt. Auch wenn es manch anderem nicht gefällt.
Sehr gelungen sind die beiden Kurzfilme. Der eine mit dem Titel "Jack-Jack Superbaby" beschäftigt sich mit dem jüngsten Spross der Incredibles. Hier wird gezeigt, warum genau der Babysitter das Handtuch geworfen hat. "Ein Schaf ist von der Wolle" war für den Oscar als bester Animationskurzfilm nominiert und stammt von einem der ältesten Animatoren bei Pixar, der sich auch für die Musik und die Dialoge des Kurzfilms verantwortlich zeigt. Kurz, aber auf jeden Fall mehr als einen Blick wert.
Ebenfalls erwähnenswert sind die Geheimakten der Superhelden. Hier werden die diversen Superhelden, die man im Film gesehen hat beschrieben. Hier findet man auch einen weiteren Kurzfilm mit den Abenteuern von Mr. Incredible und Frozone im Stil der frühen 60er Jahre. Das ganze sieht übel animiert aus, was auch so beabsichtigt ist. Ein kleiner Tipp: Diesen Beitrag sollte man mit dem Audiokommentar von Mr. Incredible und Frozone genießen, denn da wird einiges geboten. Abgeschlossen werden die Extras durch einige lustige Pannen, Deleted Scenes, dem Teaser (echt klasse) und dem Trailer. Natürlich gibt es auch versteckte Features, aber die soll jeder selbst suchen.
Das Doppel-DVD-Set von Die Unglaublichen ist wirklich eine runde Mischung, auch wenn die Extras auf den ersten Blick etwas wenig bieten. Dafür ist der Inhalt um so besser. Im Gegensatz zu einigen anderen DVD-Titeln, die in jüngster Vergangenheit erschienen, bekommt man hier eine perfekte Show für sein Geld geboten. Ein sehr sehenswerter Film und ein kleines Highlight.
Weitere Rezensionen von Andreas Schweitzer findet man unter http://www.acrusonline.de
Die Unglaublichen - Rezension von Rupert Schwarz