Reihe: Die Bestimmung, Band 1
Eine Besprechung / Rezension von Moon |
Inhalt:
In der Zukunft leben die Menschen in Fraktionen, nicht Familien. Jeder gehört zu einer der 5 Fraktionen: die Selbstlosen bei den Altruan, die Gelehrten bei den Ken, die Furchtlosen bei den Ferox, die Freimütigen bei den Candor und die Friedfertigen bei den Amite. Doch was, wenn du für keine von ihnen bestimmt bist? Was, wenn du unbestimmt bist?
Meine Meinung:
Das Boston der Zukunft ist gespalten in 5 Fraktionen, in die jeder Jugendliche ab 16 Jahren eintreten und alles andere hinter sich lassen muss, getreu dem Motto "Fraktion vor Blut".
So auch Beatrice, die bei den Altruan aufgewachsen ist, aber weiß, dass sie nicht selbstlos ist. Der Eignungstest soll jedem bei der Entscheidung helfen, eine Hilfe, die sie mehr als gebrauchen könnte, doch ihr Ergebnis ist selten: sie ist eine Unbestimmte, ein Umstand, der sehr gefährlich für sie ist und daher geheimgehalten wird.
Ein bisschen erinnert mich das an unsere Gesellschaft: nur das tun, wozu man gedacht ist, nicht weiter denken, nur in den Bahnen, in die wir gelenkt werden - alle, die gegen den Strom schwimmen, schweben zwar nicht immer gleich in Lebensgefahr, aber sind defintiv anders. Wie Beatrice, die bei den Ferox den Namen Tris annimmt und auf einen Neubeginn hofft. Aber die Ferox sind Soldaten und somit alles andere als harmlos und Teil eines großen Plans. Denn die Menschheit ist nicht dafür gemacht, immer in Frieden zu leben.
Obwohl Jugendbücher nicht ganz mein Ding sind, gelang es Veronica Roth, mich mit ihrem Schreibstil und ihrer Geschichte schnell in ihren Bann zu ziehen, obwohl ich nicht mal wirklich sagen kann, WAS mich so fasziniert hat, dass ich weiterlesen wollte - sie hat es einfach geschafft.
Auch wenn Tris manchmal etwas sehr naiv ist (aber nachvollziehbar, durch ihre Erziehung), hab ich sie schnell ins Herz geschlossen, ihren Mut und auch ihre Stärke bewundert, mich aber auch manchmal über sie geärgert - aber sie hat mich berührt, ich wollte wissen, wie es ihr ergeht, wohin ihr Weg sie führen wird. Der alles andere als leicht ist.
Auch die Nebencharaktere gefallen mir, sind sympathisch und fügen sich perfekt ins Bild ein. Und auch ich gehöre zu denjenigen, denen es Four angetan hat.
Die Autorin hat mich einige Mal kalt erwischt, wo ich dachte: "Wirklich!?" und hat somit halbwegs die Sachen ausgeglichen, bei denen man schnell wusste, wo es langgeht, sodass die Spannung aufrecht erhalten wurde.
Gegen Ende kamen noch mehr Action und Leid ins Spiel, aber um ehrlich zu sein war mir das dann doch etwas ZU vorhersehbar. Auch fehlte mir dann doch das gewisse Etwas, das in mir das "Ich muss SOFORT den zweiten Teil lesen"-Gefühl auslöste. Natürlich will ich wissen, wie's weitergeht, aber es hat auch Zeit.
Alles in allem eine sehr überzeugende Story, überraschend brutal, wenn man genau darüber nachdenkt, gar nicht so abwegig und sehr gut geschrieben (wenn auch ein paar Fehler seitens des Verlags). Ich kann die Begeisterung zumindest ansatzweise verstehen und bin neugierig, wie es mit Tris und Four weitergehen wird.
Fazit:
Überzeugende Dystopie