Titel: Die Welt, wie wir sie kannten |
Inhalt:
Die 16jährige Miranda führ ein ganz normales Leben. Sie wohnt zusammen mit ihren beiden Brüdern Johnny und Matt bei ihrer Mutter in Philadelphia. Die Eltern sind geschieden, doch die Familie hält trotz alledem zusammen und auch mit der neuen Lebenspartnerin von ihrem Vater kommen sowohl ihre Mutter, als auch Miranda und ihre Brüder sehr gut klar.
Miranda begeistert sich sehr für das Eiskunstlaufen und hat wie jeder normale Teenager in ihrem Altern gewisse Vorlieben für den einen oder anderen Star.
Mitte Mai dreht sich alles nur noch um ein Thema: der Asteroid, der am 18. Mai den Mond treffen wird. Für alle ist dies ein großes Spektakel, das von den Menschen neugierig erwartet wird.
Doch als es plötzlich soweit ist, geschieht etwas Sonderbares. Der Mond wurde durch den Aufprall des Asteroiden aus seiner Umlaufbahn gebracht und ist der Erde nun viel näher. Das Chaos bricht aus, denn die Gezeiten spielen verrückt. Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüche verwüsten die Erde und fordern dabei unzählige Todesopfer.
Auch Miranda und ihre Familie bleibt von den Auswirkungen auf die Erde nicht verschont und der Kampf ums nackte Überleben beginnt.
Fazit:
„Die Welt, wie wir sie kannten“ ist der erste Teil einer Endzeit-Reihe von Susan Beth Pfeffer.
Dieser Roman ist in Tagebuchform geschrieben und erzählt die Geschichte aus der Perspektive der 16jährigen Miranda.
Fast jeden Tag schreibt sie über ihre Erlebnisse und Gefühle, um diese der Nachwelt zu hinterlassen, sollte sie „den Weltuntergang“, wie sie es nennt, nicht überleben. Während sie aus anderen Staaten wie New York von großen Katastrophen hören, kommt die kleine Stadt in Philadelphia, in der ihre Familie lebt noch glimpflich davon. Trotzdem hält das die Menschen nicht von den panischen Hamsterkäufen ab, denn keiner weiß, welche Auswirkung die Verschiebung des Mondes in der Umlaufbahn noch auf die Erde haben werden und wie es weiter geht. Jeder Tag könnte der letzte sein.
Miranda kann man als ein Mädchen bezeichnen, welches sehr besorgt um ihre Familie ist und trotzdem auch ab und an an sich zu denken versucht. Oftmals muss sie erst einmal Mist bauen, bevor sie ihre Taten überhaupt begreift und was diese für Auswirkungen auf die Familie haben. So wird ihre Entwicklung vom Teenager zu einer pflichtbewussten jungen Frau, die alles für das Wohl ihrer Familie tut, in dieser Geschichte nur allzu deutlich. Auch sie muss viel einstecken, denn sie muss für ihre Familie auf die Liebe verzichten und verliert ihre Freunde – eine nach der anderen.
Ihre Mutter ist sehr aufopfernd und tut alles, um das Überleben ihrer Kinder zu sichern. Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche stellt sie stets in den Hintergrund und versucht so gut wie möglich nachhaltig zu denken und in besseren Zeiten bloß nicht zu verschwenderisch zu sein.
Dieser Roman macht nur allzu deutlich, wie wichtig der Zusammenhalt und die Disziplin innerhalt der Familie in schweren Zeiten ist und dass man auch andere denken muss, statt stets an sich selbst. Außerdem zeigt er, dass die Menschen auch auf primitivste Weise überleben können und keinesfalls auf die moderne Technik angewiesen sind. Denn was bringt es, wenn die Technik modern und alleskönnend ist – ein Stromausfall das jedoch alles lahm legen kann?
Ich selbst habe relativ viel von diesem Hörbuch erwartet. Nachdem Susan Beth Pfeffer letztes Jahr den 40. Buxtehuder Bullen (deutscher Jugendbuchpreis) erhalten hat, bin ich auf diese Reihe aufmerksam geworden. Von daher waren die Erwartungen dementsprechend hoch und letzten Endes bin ich doch ein wenig enttäuscht.
Der Story fehlt es keineswegs an Dramatik, jedoch war es mir letztendlich doch ein wenig zu eintönig. Dass das Essen in diesen Zeiten für die Figuren in dieser Geschichte im Mittelpunkt steht, ist nur allzu verständlich, aber es wurde ständig erzählt, was für ein „Festmahl“ es gab und dass die Charaktere nicht allzu viel verbringen konnten und dadurch die Spannung nicht sehr groß ist, ist auch klar, aber insgesamt ist mir aufgefallen, dass mich diese Geschichte teilweise sowohl gelangweilt, als auch in keinster Weise berührt hat. Mir hat einfach das gewisse Etwas gefehlt und ich kann gar nicht sagen, was genau das überhaupt war. Trotzdem kam die Geschichte sehr glaubhaft rüber.
Leider muss ich bei der Hörbuchfassung auch die Sprecherin bemängeln. Stefanie Stappenbeck hat es zwar doch relativ gut gelesen – vorallem die emotionaleren Momente, jedoch konnte ich mit ihrer Stimme einfach nichts anfangen. Wenn mir die Stimme bei einem Hörbuch nicht gefällt, ist das für mich bereits ein herber Qualitätsverlust und das finde ich doch immer wieder schade.
Das Ende fand ich recht unbefriedigend. Der zweite Teil „Die Verlorenen von New York“ erzählt die Geschichte von Alex, der das Endzeitszenario in New York erlebt hat. Der dritte Band „Das Leben, das uns bleibt“ schließt allerdings an den ersten Band an, sodass am Ende wohl doch erklärt wird, wir es das Schicksal mit Miranda und ihrer Familie meint.
Insgesamt empfand ich „Die Welt, wie wir sie kannten“ als kleine Abwechslung zu den üblichen Endzeitromanen, hat mich aber im Endeffekt leider nicht überzeugt.