Titel: Dinosaurier in New York (Panik in New York) Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
In der Arktis führen amerikanische Wissenschaftler einen Atomtest durch, der ungeahnte Folgen hat. Ein Ungeheuer aus grauer Vorzeit wird aus einem fast 100 Millionen Jahre dauernden Schlaf erweckt und hinterlässt an der nordamerikanischen Küste eine Spur von Tod und Verwüstung. Eines Tages steigt es im Hafen von New York an Land, um dort seine Vernichtungstour fortzusetzen. Aber von dem Monster geht auch noch eine andere Bedrohung aus. Jeder, der nur in die Nähe des Tiers gerät, wird das Opfer einer rätselhaften Krankheit. Ein beherzter Atomwissenschaftler, dem der Saurier schon in der Arktis begegnet ist, ein Anthropologe und seine Assistentin stellen sich dem Monster entgegen.
Auch wenn der Titel Dinosaurier in New York etwas verwirrend ist, handelt es bei The Beast from 20 000 Fathoms um einen richtigen Klassiker. Ray Harryhausen legte mit seinen Spezialeffekten für diesen Film, der in Deutschland auch unter dem Titel Panik in New York bekannt ist, die Messlatte für Stop-Motion-Effekte auf ein neues Level, das er noch viel mehr verfeinerte.
Die Grundidee des Films geht auf die Kurzgeschichte "Das Nebelhorn" von Ray Bradbury zurück, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Die beiden Rays, die schon seit jungen Jahren miteinander befreundet sind, stellten mit Beast die Weichen für spätere Harryhausen-Klassiker wie Sindbads siebte Reise, Die Bestie aus dem Weltraum und Der Kampf der Titanen. Aber er beeinflusste auch eine japanische Produktionsfirma dazu eine eigene Monsterversion ein Jahr später auf die Leinwand zu schicken, der sich in Asien immer noch einer guten Gesundheit erfreut: Godzilla.
Auch wenn The Beast from 20 000 Fathoms aus heutiger Sicht etwas angestaubt und naiv wirkt, hat der Film von seinem technischen Reiz nichts verloren. Viele der heutigen Filmmagier in den großen Trickstudios wie Industrial Light and Magic, WETA oder Digital Domain sind von den Filmen Harryhausens maßgeblich beeinflusst worden. Übrigens, wenn man sich diese Film etwas genauer anschaut, stellt man verblüffende Parallelen zu Emmerichs Godzilla-Verfilmung fest. Die Story beider Filme ähneln sich stark.
Warner Home Video hat sich sehr viel Mühe mit dem Film gegeben. Das Bild ist zum größten Teil zufriedenstellend für einen Film dieses Alters. Dennoch ist der Unterschied zwischen diversen Studioaufnahmen und Material aus Wochenschauen deutlich zu sehen. Dies schmälert den Genuss des Films aber nur geringfügig. Beim Ton hat man auf das künstliche Aufblasen auf ein Surroundformat verzichtet. Die englische Spur klingt allerdings etwas frischer als die deutsche, die mehr an ein altes Radio erinnert. Sie sind beide allerdings gut zu verstehen.
Obwohl nur wenige Extras auf der DVD sind, haben sie dennoch eine hohe Qualität. In "The Rhedosaurus and the Rollercoaster" erläutert Ray Harryhausen wie er an diesem Film gearbeitet hat. Er gibt dabei einen detaillierten Einblick, der nur etwas kurz geraten ist. Der zweite Kernpunkt ist "Harryhausen & Bradbury: A unfathomable Friendship". In dem Beitrag erfährt man einiges über die Freundschaft der beiden Männer, die schon über Jahrzehnte anhält. Sie geben auch einen kleinen Einblick in ihre gemeinsame Arbeit und warten mit einigen interessanten Anekdoten auf.
In einem versteckten Feature erzählt Harryhausen noch einiges über die Armatur, die er für diesen verwendete. Abgeschlossen werden die Extras mit vier Trailern, zu diversen Harryhausen- und Willis O’Brien-Filmen. Die DVD ist auf jeden Fall einen Blick wert.
Weitere Rezensionen von Andreas Schweitzer findet man unter http://www.acrusonline.de