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Serie / Zyklus: Amnion-Zyklus, Band 3
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der dritte Band von Donaldsons Zyklus führt die Geschichte genau da weiter, wo der zweite Band endete: Nick Succorso und Morn Hyland haben die Piratenwelt Thanatos Minor, einen Planetoiden, der auch Kassafort genannt wird, erreicht. Die Lage sieht für beide schlecht aus. Die Amnion sind wütend auf Nick und werfen ihm Betrug vor. Mit zwei Kriegsschiffen fordern sie ihn auf, ihnen Davis Hyland, Morns Sohn, auszuliefern. Dummerweise hat Nick Davis nicht mehr in seiner Gewalt. Und auch für Morn sieht es nicht gut aus. Nick hat sie den Amnion für ihre Gen-Experimente ausgeliefert. Doch es besteht Hoffnung: Nick hat ihr vorher noch ein Serum gegen das Mutations-Gen gegeben, von dem die Amnion nicht wissen. Die Ereignisse nehmen eine ungewöhnliche Wendung, als Angus Thermopyle auf Kassafort erscheint.
Der Zyklus gewinnt an Tiefe, als Donaldson eine zweite Handlungsebene auf der Erde einfügt. Man erfährt viel über die Intrigen eines Warden Dios, des Chefs der VMKP, und seinen Gegenspieler Holt Fasner. Die Situation ist paradox, denn Warden ist Chef der Polizeikräfte der Erde, doch diese wiederum sind der Konzernführung der VMK unterstellt und Holt Fasner als Konzernchef und mächtigster Mensch auf Erden lässt seine Sicherheitskräfte im Sinne des Konzerns (und nicht immer im Sinne der Menschheit handeln). Warden will erreichen, dass seine Organisation der Weltregierung unterstellt wird, und dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Der Roman legt im Vergleich zu seinem Vorgänger nochmals an Tempo zu. Es zeigt sich, dass Warden Dios gezielt Nick, Morn und Angus nach Kassafort gebracht hat. Zwar ahnen die Protagonisten um ihre Rolle, haben aber keine Wahl, als ihren Part zu spielen. Und die Ereignisse auf dem Planetoiden laufen ab wie in einem Bühnenstück. Die Vorarbeit, die Donaldson in den ersten beiden Romanen geleistet hat, zahlt sich jetzt aus. Ein Teil der Spannung erwächst aus den Begegnungen der Hauptfiguren, die der Autor zuvor gut entwickelt und eingeführt hat. Es gibt unzählige Verbindungen, die eine ganze Reihe von Ereignissen auslösen.
Die Art und Weise, wie Donaldson diesen Zyklus geschrieben hat ist sehr ungewöhnlich. Die Romane bauen aufeinander auf und wirken eher wie Akte einer Oper. Dennoch gibt es einen Spannungsbogen, der kontinuierlich ansteigt und einem Höhepunkt entgegenstrebt. Das Schöne an diesem Zyklus ist, dass er von Anfang an durchkonzipiert wurde und so verzeiht man den etwas schwachen Beginn. Dieser Roman hat wiederum im Vergleich zu seinem bereits guten Vorgänger ein deutliches Stück zugelegt so dass ich diesem 10 von 10 Punkten gebe.
Der Roman stellt aus meiner Sicht den Höhepunkt des Zyklus dar.