|
Titel: Star Wars: Episode I: Die dunkle Bedrohung Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Darth Vader war das personinifizierte Böse, eine nachtschwarze Rüstung, rasselndes Atmen und mit der dunklen Seite der Macht gegen Angriffe aller Art gewappnet, die rechte Hand des grausamen Imperators. Doch dieser Darth Vader war einst der Jedi-Ritter Anakin Skywalker und ein Kind. Die Prequel-Trilogie beleuchtet, wie aus Anakin der dunkle Lord werden konnte und beginnt mit Episode 1 prologartig, denn Skywalker tritt erst später in Erscheinung und die wirklichen, seine Entwicklung betreffenden Ereignisse finden erst in Episode 2 und 3 statt. Der Auftakt, die Vorgeschichte in der Vorgeschichte, kann sich allerdings sehen lassen.
Der Planet Naboo steckt in einer Krise, als die neimodianische Handelsföderation aus Protest gegen die neuen Zollregulierungen der Galaktischen Republik an ihm ein Exempel statuieren will. Eine Flotte der Handelsföderation hat eine Blockade um den Planeten errichtet, doch der oberste Kanzler hat zwei Jedi-Ritter als Unterhändler zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts entsandt. Doch was niemand weiß, hinter den Handlungen der sonst feigen Neimodianer, die im geheimen eine Armee in Stellung gebracht haben, um Naboo zu okkupieren, steckt eine weit dunklere Macht, Lord Sidious. Auf sein Geheiß versuchen die Neimodianer die Jedi zunächst zu vergiften, doch diesen gelingt die Flucht an Bord eines Landungsbootes der Invasoren. Auf Naboo ist ihre neue oberste Prirorität daher, die amtierende Königin aus den Fängen der Invasoren zu befreien und nach Coruscant zu geleiten, wo sie vor dem Senat eine formelle Anklage gegen die Handelsföderation erheben kann...
Wer den Film kennt weiß, dass die Flucht von Naboo alles andere als problemlos verläuft und zu einer Bruchlandung auf dem öden Wüstenplaneten Tatooine führt, der fest in der Hand des kriminellen Hutt-Syndikats ist und auch Sklaverei noch toleriert. Dort werden stoßen der junge Obi-Wan Kenobi und sein Meister Qui-Gon Jinn nicht nur auf den erstaunlich machtsensitiven Anakin Skywalker, sondern auch Sith-Lord Darth Maul, der sie zunächst ausspioniert und kurz vor ihrem finalen Aufbruch nach Coruscant attackiert.
Doch an Episode 1 tat sich auch eine gewisse Kluft zwischen den Generationen auf, denn der Film war klar an eine neue junge Fangemeinde gerichtet, während ihn die bereits etwas älteren Semester als maßlos zu kindisch empfinden konnten. Fakt ist, das Experiment hat funktioniert und neue Fans hervorgebracht, indem lediglich versucht wurde, die Geschichte Anakin Skywalkers mit den damals aktuellsten Special Effects zu erzählen. Was bei der klassischen Trilogie unmöglich schien, war nun nicht nur in den Bereich des möglichen gerückt, sondern wurde Realität, Coruscant, das spätere Imperial Center, der Stadtplanet wurde auf die Leinwand gebracht. Die beeindruckenden Kulissen, vor denen dieses neue Star Wars stattfand unterschieden sich sehr von meist in der Wildnis gelegenen Geheimbasen der Rebellen-Allianz, Mos Eisley, der Wolkenstadt und den Todessternen. Im Unterschied zu Episode 2 etwa, wurde auch noch verstärkt mit realen Kulissen gearbeitet, wenngleich diese jedoch digital nachbearbeitet wurden.
Von der klassischen Trilogie sind allerdings mit Palpatine, Obi-Wan, Yoda und den Droiden einige der prägendsten Charaktere geblieben. Der junge Skywalker, der junge Kenobi und der junge Palpatine sind die Helden und Schurken, welche die Zeiten überdauern werden. Die wirklichen Umwälzungen fanden allerdings erst in Episode 2 und 3 statt, Episode 1 diente lediglich dazu, dieses neue Star Wars vorzustellen, die Charaktere einzuführen und in etwa dort zu positionieren, wo sie in Episode 2 Schlüsselstellungen beim Ausbruch der Klonkriege inne haben. Die politische Koponente der Prequels soll zeigen, wie die Republik zum Imperium werden konnte, wenngleich vieles ungesagt bleibt und daher der Fantasie überlassen ist. Von manchen Fans kritisiert wird etwa die Entwicklung der Handelsföderation und Nute Gunrays, der in Episode 2 zurückkehrt. Das erweiterte Star Wars-Universum mit diversen Comics und Büchern weiß dazu einiges zu sagen, die Handelsföderation etwa ist im Senat vertreten, weil sie in gewisser weise ein neimodianisches Staatsunternehmen ist, also die neimodianische Nation und ihr Handelsimperium vertritt. Dass sich dieser Konzern bewaffnen konnte, liegt an vermehrten Angriffen von Piraten, zu deren Abwehr man den Neimodianern die Ausrüstung ihrer Schiffe mit Waffen gestattet hat. Nach den Geschehnissen von Episode 2 wurde die Armee der Handelsföderation stark reduziert, doch als Neimodia sich Count Dookus Separatisten anschloss wurden die Gesetzte der Republik für die Handelsföderation quasi obsolet und man begann einerseits geheim die Sezession mitzufinanzieren, sich aber auch neu zu bewaffnen.
Der Film war und ist ein Highlight, auch wenn Jar Jar Binks manchen vielleicht nervt, aber mit Darth Maul der ein Doppelklingenlichtschwerrt schwingt und es mit gleich 2 Jedi-Rittern aufnehmen kann, wurde eine neue Kultfigur geschaffen. Die Prequels haben, wenn das auch manchen nicht passt, Star Wars revolutioniert und auf eine neue Ebene gehoben, die es gerade dem Erweiterten Universum erlaubt, sich auch auf etwas reiferen Niveau mit neuen Geschichten aus dieser faszinierenden Welt zu befassen.
Fazit:
Spektakulärer Beginn der Prequel-Trilogie mit einem Film, der allerdings hauptsächlich dazu dient, die Helden und Schurken im Kampf um die Galaxis, in Stellung zu bringen.