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Serie: Kantaki Zyklus, Band 6 / Graken-Trilogie, Band 3
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Völker der Galaxis stehen kurz davor, endgültig besiegt und ausgelöscht zu werden. Zwar gelang es, die Garken über eine Periode von über 100 Jahren in Schach zu halten und zuletzt sogar entscheidende Gegenangriffe auszuführen, doch der Feind rüstet mit einer gewaltigen Streitmacht zur alles entscheidenden Schlacht, um gegen die letzten verbliebenen Welten als Sieger hervorzugehen. Während sich viele Bewohner der verbliebenen Welten immer wieder einzureden versuchen, dass militärische Erfolge die Garken in die Schranken gewiesen hatten, ist es der Soldat Nektar, der sein ganzes Leben dem Kampf gegen die Garken verschrieben hat. Später, am Ende seiner Karriere, glaubt er immer noch daran, dass die Garken nicht aufgegeben haben, und er sucht nach der Streitmacht, die sich anschickt, die Welten zu überrennen, um diese in einem Präventivschlag zu besiegen.
Einen ganz anderen Kampf müssen Dominique und Rupert ausfechten, die mit ihrem Kantaki-Schiff auf einer metaphysischen Welt stranden und dort letzten Endes auf die Macht treffen, die seinerzeit den Garken und ihren Verbündeten den Zugang zur Milchstraße zeigte.
Nach einem recht furiosen zweiten Roman stellt dieser Roman nun den Abschluss der Trilogie dar, und - um es vorwegzunehmen - Andreas Brandhorst konnte die zugegebener Maßen hohen Erwartungen nur bedingt erfüllen. Durchaus ansprechend waren die Ereignisse um Nektar beschrieben. Mit den wiederkehrenden Einschüben füllt der Autor nach und nach den Zeitsprung von ca. 60 Jahren seit dem zweiten Band der Trilogie. Dieser Handlungsstrang bis hin zur entscheidenden Schlacht ist dem Autor wirklich sehr gut gelungen, und hätte er es dabei belassen, wäre ein sehr guter Roman herausgekommen.
Mit der zweiten Handlungsebene um Dominique und Rupert will der Autor allerdings zu viel erreichen. So versucht er den Brückenschlag zur Kantaki-Trilogie zu schlagen, bringt die Temporalen wieder aufs Paket, führt eine weitere Macht ein, die hinter allem steht und die es zu überwinden gilt. Insgesamt ist dieser Teil aber zu ausführlich geraten, und so ergeben sich vor allem im Mittelteil des Romans gewisse Längen.
Doch all dies ist Jammern auf hohem Niveau. Man muss hervorheben, dass Andreas Brandhorst eine sehr solide Trilogie abgeliefert hat, die den Vergleich mit den Autoren des englischsprachigen Romans nicht zu scheuen braucht, in vielerlei Hinsicht überzeugt und sehr gut unterhält. Im Vergleich zu seiner ersten Kantaki-Trilogie konnte er sich nochmals steigern und zeigte, wie gut einheimische Science Fiction sein kann. Und wir alle hoffen, dass das noch nicht alles war und der Autor noch mehr von seinem faszinierenden Universum enthüllt.
7 von 10 Punkten.