Titel: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels Eine Besprechung / Rezension von DomPatHug |
Beinahe zwei volle Dekaden dauerte es, bis Indiana Jones auf die grosse Leinwand zurückkehrte.
Inhalt:
1957 - Indiana Jones befindet sich in einem Wettlauf gegen die Zeit - und gegen einen Haufen sowjetischer Genossen. Das Ziel: ein Kristallschädel unbekannten Ursprungs, der in Südamerika vermutet wird und der einer Legende nach übernatürliche Kräfte haben soll.
Die Indiana-Jones-Reihe gehört zu den absoluten Klassikern des Hollywood-Kinos. Und viel zu lange musste man auf eine Rückkehr des geliebten Abenteurers warten. Zu viel Zeit ist da vergeudet worden, hätte man doch schon in den 90ern mit einem Indy-Film nachlegen können und das Franchise nicht total einfrieren müssen (von der Indy TV-Serie mal abgesehen .....).
Dass die vierte Indy-Verfilmung so viele negative Kritiken hervorbrachte, hat mich noch vor der Premiere hierzulande sehr verwundert. Mit doch positiver Einstellung hat mich jedoch die Vorpremieren-Vorstellung des Indy-4-Streifens positiv überzeugt. Mit kleinen Abstrichen natürlich.
Alleine schon das nostalgische Paramount-Logo zu Beginn des Films ist fast einen Punkt wert - nein, quatsch, aber der Faktor Nostalgie wird in Indy 4 doch gross geschrieben. Viele Anspielungen auf die ersten Teile - die Bundeslade, das Foto vom Papa Jones auf dem Schreibtisch etc. Alleine durch diese Punkte entsteht ein sehr vertrautes Gefühl. Zudem ist Spielbergs Verzicht auf CGI eine der besten Entscheidungen gewesen. Der Film fühlt sich mal wieder wie ein richtiger Actionfilm an. "Die Actionszenen wirken altbacken" - kritisierte eine Schweizer Gratiszeitung. Gut, wenn der Schreiber lieber Szenen wie in Matrix Reloaded wünscht, in der ein offensichtlich CGI-isierter Neo tausende von Agent Smiths in den Allerwertesten tritt ...
Harrison Fords Darstellung schliesst nahtlos an die alten Indy-Filme an. Ford IST Indiana Jones - gar keine Frage. Und dass der ältere Herr Jones körperlich noch gut beisammen ist, beweist er in vielen Szenen. Cate Blanchett war okay, auch Shia LaBeouf spielte seinen Part ordentlich, obwohl einige Szenen mit ihm doch etwas zu nervend waren (sein Gehangele durch die Lianen zum Beispiel) und wir alle den Atem anhielten, als gegen Filmende Indys Hut vom Wind in seine Richtung getragen wurde ... und erleichtert aufatmeten, dass so ein Filzhut eben nur einen Besitzer haben kann.
Negativ fiel halt auf, dass vor allem zu Beginn für mich ein Schuss zu viel Comic auf der Leinwand zu sehen war. Die Sache mit der Atombombe - nee, also das war entschieden zuviel. Kritik gerechtfertigt. Allgemein, alle zu comichaften Szenen des Films waren ein wenig fehl am Platz. Diese könnte man getrost der "The Mummy"-Reihe überlassen.
Dass die Story mit den Aliens von vielen als Gräuel angesehen wird, kann ich irgendwie verstehen. Jedoch muss einem auch klar sein, was Spielbergs und Lucas' Sinn dahinter war. Nämlich, dass die ersten Indys als Vorlage die Abenteuer-Romane/-Hefte der dreissiger Jahre hatten - und da nun 20 Jahre durch sind, sich auch Indy nun in den 50ern befindet - und da waren halt die UFO-Storys absolut in. Mit der Alien-Story hatte ich schon allein durch diese Kenntnis kein Problem.
Schlussendlich war Indys Rückkehr vielleicht nicht absolut grandios - jedoch war's schön, Ford mal wieder in DER Rolle seines Lebens zu sehen. Guter Film mit Tendenz zu "sehr gut".