Titel: Liberty 9: Sicherheitszone Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Rainer M. Schröder ist einer der interessantesten Schriftsteller im Jugenbuchbereich, der aber auch schon in anderen Bereichen, etwa historische Romane, tätig war. Der 1951 in Rostock geborene Autor präsentiert nun sein neuestes Jugendbuch. Voll im Trend ist es eine Dystopie, eine Liebesgeschichte, ein Zukunftsroman, eine Sozialkritik.
Im Mittelpunkt der Geschichte dieser Zwei-Klassen-Gesellschaft stehen die priviligierte Kendira und der aussichtslose Dante. Beide leben in einem grossen Tal mit einer beeindruckenden Lichtburg. Beschützt wird das System von Guardians, die sich mit den aussenstehenden Nightraiders immer wieder Gefechte liefern. Doch die besser ausgerüsteten Guardians beschützen Tal und Burg. Wenn Nightraider gefangen wurden, wurden sie am nächsten Tag vor der Burg hingerichtet. Im Tal und der Burg leben 200 auserwählte junge Menschen. Sie sind vom Rest der Menschheit abgeschnitten und unterliegen einer totalen Kontrolle. Es beginnt mit dem Morgenappell und dann ist der restliche Tag verplant. Kendira glaubt den Einflüsterungen der Verantwortlichen, die besagen, dass sie für einen höheren Zweck trainiert wird.
Der junge Dante sieht die ganze Sache eher nüchtern. Er besitzt nicht die Privilegien von Kendira und dürfte sich dem Mädchen nicht einmal nähern. Dass die beiden dennoch zusammenkommen, erinnert in der Situation an Romeo und Julia.
Der Roman beginnt sehr vielversprechend und doch gibt es etwas, was mich wieder sehr stört. Das sind wieder die vielen amerikanischen Ausdrücke, die in dem Roman auftauchen und den Lesefluss stören. Begriffe die eine Erklärung benötigen werden nicht im Roman, sondern als Fussnote erklärt. Zudem werden Begriffe mit Übersetzungen erklärt, die ich anders verwende. Etwa Token der als Gutschein, Wertmarke erklärt, in der IT-Branche aber als eine Zugangsberechtigung interpretiert wird. Wenn ich während des Lesens immer auf die Fussnoten schielen muss, ist das der Unterhaltung sehr abträglich.
Die Geschichte beginnt dabei sofort spannend, es wird gleich, während man Kendira kennenlernt, viel über die Umgebung erzählt, die Lage in der sie sich befindet und anderes mehr. Umso unverständlicher die Fussnoten.
Spannend geschrieben bleibt man als Leser gleich hängen und versucht so viel zu lesen, wie es die Zeit erlaubt. Man taucht in die Welt ein, die sich vor dem inneren Auge öffnet, wie ein Tor in eine andere Welt. Die logischen Beschreibungen sorgen zudem, dass man sich dort heimisch fühlt und auch sofort auskennt.