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Titel:Die Begabte
Eine Besprechung / Rezension von Stefanie |
Inhalt:
Nachdem der Geschichts- und Zauberei-Student Tyen bei einer Ausgrabung ein geheimnisvolles Buch entdeckt, ist sein geregeltes Leben vorbei. Denn das Buch ist etwas besonderes, ein Wissenshort, welcher das Wissen von jedem in sich aufnimmt, der es berührt. Doch für Tyen bedeutet das Buch noch etwas anderes, denn es war einmal eine Frau, Pergama, welche von einem mächtigen Zauberer verwandelt wurde. Als die Akademie sie ihm wegnehmen will, flieht Tyen mit ihr.
Meine Meinung:
"Die Begabte" ist der erste Teil von Trudi Canavans neuer High Fantasy Reihe "Die Magie der tausend Welten". Auf dieses Buch war ich schon gespannt, seit die Autorin auf einer Lesung ihre ersten Ideen zu dieser Reihe geäußert hat. Viele verschiedene Welten, zwischen denen man mit Hilfe von Magie reisen kann, klang schon mal sehr viel versprechend. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn die Autorin hat mit dieser Geschichte mal etwas für mich völlig neues geschaffen, mit einem interessanten Magiesystem.
In dem Buch begleiten wir anfangs den Studenten Tyen, welcher in einer Welt lebt, wo Magie etwas alltägliches ist und die Maschinen betreibt. Damit sind Zauberer oft nur normale Fabrikarbeiter ohne hochrangige Ämter. Diese Welt hatte eine Steampunk-angehauchte Atmosphäre, welche mir gut gefallen hat. Tyen hat ein magisches Talent und studiert in der Akademie Geschichte und Zauberei, wo er lernt, wie er die Magie der Umgebung lenken kann.
Wie der Reihen-Titel schon vermuten lässt, bleibt es in diesem Buch nicht bei einer Welt, sondern wir lernen noch eine zweite kennen, die vollkommen anders ist als die von Tyen. Es gibt hier keine Maschinen, welche die Arbeit erleichtern, und der Gebrauch von Magie ist auch nicht jedem erlaubt. Hier lebt die Färbertochter Rielle, welche schon ihr Leben lang Schwärze, dem Überbleibsel nach der Verwendung von Magie, sehen kann. Da die Magie aber den Engeln gehört und ihre Anwendung Diebstahl bedeutet, der schwer bestraft wird, behält sie dieses Talent lieber für sich.
Trudi Canavan hat das Buch in verschiedene Abschnitte eingeteilt, in denen abwechselnd die Geschichten von Tyen und Rielle erzählt werden. Im Laufe des Buches werden die Abschnitte immer kürzer, so dass wir schneller zwischen beiden Erzählsträngen wechseln. Beide Geschichten habe ich mit Spannung verfolgt und habe mich immer wieder gefragt, wie die Autorin sie wohl zusammen führen würde, ob es noch in diesem Buch geschehen würde oder vielleicht erst im nächsten. Durch die häufigeren Wechsel am Ende wurde die Spannung natürlich noch erhöht, so dass ich das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich es bestimmt auch in einem Rutsch durchgelesen.
Das einzige, was ich mir hier noch gewünscht hätte, wären Karten von Rielles und Tyens Welten. Das macht es immer leichter, sich eine neu erfundene Welt vorzustellen und vor Allem auch die Reise der Protagonisten mitzuverfolgen. Auch hätte ich mir bei manchen Begriffen noch ein paar mehr Erklärungen gewünscht. Beispielsweise der Begriff "Vierteltag", den Rielle immer verwendet. Es scheint wohl so etwas wie ein Wochentag zu sein, aber wie jetzt Rielles Woche aussieht, ob die nur vier statt sieben Tage lang ist oder so, das wurde mir nicht wirklich klar. Gestört hat dies meinen Lesefluss aber nicht, eine Erklärung (oder ein kleines Glossar) wäre einfach nur eine nette Ergänzung gewesen.
Fazit:
Insgesamt hat mir "Die Begabte", der Auftakt zu Trudi Canavans neuer Fantasy-Reihe "Die Magie der tausend Welten", sehr gut gefallen. Die Welten, die wir hier kennen lernen dürfen, sind interessant aufgebaut und das Magiesystem war, zumindest für mich, mal etwas völlig anderes als sonst. Einziger Kritikpunkt waren für mich fehlende Karten, was ich bei High Fantasy immer sehr wichtig finde, und ein paar Begriffe, die genauer hätten erklärt werden können. Daher vergebe ich 4,5 von 5 Muscheln und empfehle das Buch jedem Fantasy-Fan.