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Serie/Zyklus: ~
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Als Clifford "Kip" Russell zu seinem Vater geht und meint, er wolle zum Mond reisen, entgegnet sein Vater nur: Ja, mach nur. Diese Reaktion ist typisch für ihn, denn er meint das genau so. Er würde seinem Sohn kein Geld dafür geben, aber wenn er es aus eigener Kraft schaffte würde, dann wäre er nicht dagegen. Eines macht er jedoch schon: Er macht seinem Sohn klar, dass er für dieses Ziel eine gute Ausbildung braucht, und so kindgerecht die Schule, auf die er geht, auch sein mag, das umfassende Wissen für eine Ausbildung als Ingenieur erlangt er dort nicht. Sein Vater treibt ihn zum Studium zu Hause an und tatsächlich gelingt es Kip, sich dieses Wissen anzueignen, um sich bei Universitäten bewerben zu können. Dann sieht er einen Fernsehspot, in dem eine Seifenfirma einen Wettbewerb ausschreibt, dessen erster Preis ein Flug zum Mond ist. Den ganzen Sommer über sammelt Kip Seifenverpackungen und schreibt auf diese Slogans. Am Ende jedoch gewinnt er nicht den ersten Preis, wohl aber einen anderen Hauptpreis: einen Raumanzug. Kip ist nicht lange enttäuscht und beginnt den ausgedienten Raumanzug zu überholen. Als er einen „Testspaziergang“ macht, fängt er einen Funkspruch eines Mädchens namens Peewee auf und erlebt bald darauf das Abenteuer seines Lebens, bei dem ihm sein Raumanzug noch wertvolle Dienste leisten wird.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Jugendbüchern Heinleins ist diese Geschichte hier tatsächlich ein echtes Jugendbuch, mit einem jugendlichen Protagonisten, der einige überzogene Abenteuer erlebt. Die Reise geht zum Mond, zum Pluto, zur kleinen magellanschen Wolke und noch weiter. Nachdem er den heimtückischen Plan einer fremden Rasse vereitelt hat, die die Menschen als Nahrungsquelle verwerten wollten, muss er nochmals die Menschen erretten, als ein Konzil der intelligenten Rassen über die Menschheit, die als Bedrohung aufgefasst wird, richtet. Zusammen mit einem Neandertaler und einem römischen Legionär - beide aus der Vergangenheit entführt - muss er mit Peewee die Menschheit verteidigen.
Man sieht also: Das ist schon eine kleine, naive Geschichte, die sich bestimmt hervorragend als Jugendbuch eignet. Allerdings muss man auch sagen, dass sich Heinlein bei Details viel Mühe gegeben hat, und wie er diesen Raumanzug beschrieben hat, ist wieder einmal herausragend. Viele kleine wunderbare Ideen verzaubern den Leser und vermitteln fast den Eindruck, als habe Heinlein selbst vor diesem Roman einen Raumanzug ausprobiert. Die erzählerische Stärke des Autors bei der Beschreibung der alltäglichen Benutzung zukünftiger Dinge und Gerätschaften kommt hier voll zur Geltung.
Der Roman ist schon einige Male veröffentlicht worden. Bislang jedes mal mit einem anderen Titel und keiner kam bislang dem Originaltitel nahe. Die Liste der Titel stehen expemlarisch für die Zeit der jeweiligen veröffentlichung: "Piraten im Weltraum", "Kip überlebt auf Pluto", "Die Invasion der Wurmgesichter" und "Raumjäger. 7 von 10 Punkten.