|
Titel: Ready Player One |
Zum Inhalt:
Im Jahr 2044 hat die Welt für normale Menschen nicht mehr viel zu bieten. In Folge von Energieknappheit und damit einher gehender wirtschaftlicher Krisen sieht die Welt nicht mehr sehr einladend aus. Man flüchtet daher immer öfter in eine virtuelle Umgebung, die OASIS, die für jeden erst einmal umsonst erlebbar ist. Kinder gehen sogar hier in die Schule, Studenten aufs College, Arbeitsplätze sind hier eingerichtet. Aber man kann auch Abenteuer hier erleben, mit virtuellen Waffen kämpfen und sich mit Freunden in Chaträumen treffen.
Eingerichtet wurde diese virtuelle Welt von James Halliday, der vor einigen Jahren starb. Er hinterließ ein Easter Egg in seiner Welt. Wer es fand, sollte sein unvorstellbares Vermögen und die OASIS erben. Millionen Menschen jagen nach diesem Easter Egg. Halliday hat einige Rätsel programmiert, die die Jäger auf dem Weg dazu lösen müssen. Alle Rätsel sind inspiriert von den 80er Jahren, der Musik, den Songtexten, den Comics, Fernsehserien und Videospielen, die damals angeschaut, gehört und gespielt wurden.
Wade Watts, die Hauptperson des Buches, hat es nicht leicht. Seine Eltern sind tot, er lebt bei seiner versoffenen Tante in einem Trailerpark. Immer öfter flüchtet er in die OASIS, geht hier zur Schule und trifft seine Freunde. Er ist einer der Jäger des Easter Eggs. Es sind schon einige Jahre seit Hallidays Tod vergangen, doch eines Tages löst Wade das erste Rätsel und wird dadurch weltweit bekannt. Seine Datenspuren verraten nun auch anderen Jägern, wie dieses Rätsel zu lösen ist. Natürlich wollen auch die Bösen das Easter Egg finden und versuchen alles, umWade und die anderen Jäger zu finden und auszuschalten. Wade versteckt sich im wirklichen Leben hinter erfundenen Identitäten und ist seinen Verfolgern immer nur um ein Weniges voraus. Schließlich muss er sogar ins Real Life flüchten, um zu überleben. Wer bekommt das Easter Egg am Ende und wie sieht es aus? Es wird sehr knapp ...
Mein Eindruck
Dieses Buch hat viele Facetten. Mich hat am meisten die Hommage an die 80er Jahre beeindruckt. Hier sind unendlich viele Informationen, Zitate, Inhalte von alten Videospielen und Pen & Paper Rollenspielen zu finden. Wunderschön, man kann sich darin verlieren.
Wade ist ein junger Erwachsener, der mit der virtuellen Welt aufgewachsen ist. Hier ist seine Wirklichkeit, hier findet er Freunde, die Anonymität der OASIS bietet ihm Sicherheit. Wade erkennt, dass er eine „traurige, einsame, verlorene Seele“ ist. Nur in der virtuellen Welt ist er Parzivel, so sein Avatar, ein Held, der um Autogramme gebeten wird. Sobald er selbst als Löser des ersten Rätsels aus der Anonymität heraustritt, merkt er, dass diese Welt doch nicht so anonym ist, wie er dachte. Er beginnt zu kämpfen und muss sich jetzt auch den schmutzigen Seiten der virtuellen Existenz stellen. Am Ende wird er sogar wieder ins Real Life gezwungen und erlebt in seiner ersten Verliebtheit, dass manche Dinge eben nur im echten Leben wahr sind.
Im Buch wird Wades Leben in den letzten Monaten der Jagd nach dem Easter Egg geschildert. Seine Entwicklung wird sehr glaubhaft und mit Liebe zur Figur geschildert. Es werden ihm bald einige virtuelle Freunde zur Seite gestellt, ohne deren Hilfe er nicht weiterkommt. Einige der schönsten Szenen des Buches schildern, wie sich die Freunde schließlich in der Wirklichkeit kennen lernen. Ein schönes Buch mit einer runden, liebevoll erzählten Geschichte.
Fazit:
Dem Autor ist ein sehr schönes Debüt gelungen. Ich fand mich in Gedanken wieder vor meinem allerersten Computer und steuerte auf einem kleinen s/w-Bildschirm irgendwelche Pixelmännchen. Wundbar, wie leicht Ernest Cline diese Atmosphäre erzeugt.
Das Buch hat die volle Punktzahl verdient - 10 von 10.