Robots Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Roboter Rodney Copperbottom, ein „Landei“, will in die große Stadt Ratchet City um sein großes Glück als Erfinder zu suchen. Doch Rodney hat Pech, denn die Bigweld Werke sind unter neuem Managment. Der fiese Powermanager Ratchet hat den gutmütigen Bigweld aus dem Chefsessel gedrückt und führt nun die Bigweld Werke in neue profitable Höhen. Das ist natürlich mit Opfern verbunden und so werden neue Erfinder ausgesperrt. Auch will Ratchet keine Ersatzteile mehr bauen und erklärt somit viele Roboter zu "End-of-Life Modellen". Damit spielt er seiner diabolischen Mutter in die Hände, die alte Roboter einschmelzen und in jungfräuliches Metall verwandeln will (diese Vision einer Roboter Hölle wird mit einem extremen Tom Waits Song untermalt).
Es kommt wie es zu erwarten war. Rodney bietet mit seinen Freunden Ratchet die Stirn und alles endet nach einigen Verwicklungen und Spannung in einem Happy End.
Die Geschichte ist im Grundablauf gewiss alles andere als neu. Dutzende ähnlicher Geschichten machen diese märchenartige Story zu 100 % vorhersehbar. Doch kommt es bei so einem Film darauf an? Ich denke eher nicht. Zum einen wendet sich der Film an ein eher jüngeres Publikum, das vielleicht noch nicht jede Wendung der Geschichte vorhersieht und zum anderen lebt der Film von den unzähligen Analogien zwischen der Roboterwelt und unserer eigenen. Daraus zieht der Film seinen Charme und die Roboter, die in ihrem Leben - äh, ich meine in ihrem Existieren - die gleichen Probleme zu bewältigen haben wie wir selbst, werden einem sehr schnell sympathisch.
Überdies greifen die Macher mit dem kaltblütig agierenden Ratchet, der die Ratchet Werke dem puren Kapitalismus übergibt, ein sehr aktuelles Problem auf, das in dem Film in sehr extremer Form zu tage kommt. Aber die wahren Stärken zeigt der Film, wenn in unzähligen Beispielen unser Leben auf die Roboterwelt übertragen wird. Besonders in den ersten 15 Minuten des Films, in denen Rodneys "Geburt" und sein "Heranwachsen" gezeigt wird, enthält viele sehr witzige und zugleich liebenswerte Szenen.
Der Film weist eine unterhaltsame Handlung auf, die bis auf die bereits erwähnte Vorhersehbarkeit keine Schwächen aufweist. So kam ein Film heraus, der den Kids sicherlich hervorragend gefallen wird, wie auch Erwachsenen, die bereits Gefallen an Pixar Filmen gefunden haben. Der neue Fox Animationsfilm steht dem Animations-Platzhirsch Pixar oder den klassischen Disney Trickfilmen in nichts nach. Unsere mechanischen Ebenbilder sind wunderbar und liebevoll animiert und wandern durch eine detailreich gestaltete Welt. Besonders gelungen ist der Retrolook der 60er und 70er Jahre, in denen die Roboter gestaltet sind. Viel Chrom und helle, pastellfarben erinnern an die chromverzierten US-Limousinen der damaligen Zeit.
Fazit: Fox hat bewiesen, dass Ice Age keine Eintagsfliege war und nur vollends zu Pixar aufgeschlossen. Robots ist ein liebenswerter Filme mit vielen offenen und versteckten Gags, die den Film auch beim zweiten Mal ansehen unterhaltsam machen. Es ist ein Film für die ganze Familie - für kleine und große Kinder und für die, die nie erwachsen werden wollten. 9 von 10 Punkten.
Übersicht über die Synchronsprecher:
Charakter | Deutscher Sprecher | Orginal Sprecher |
Rodney Copperbottom | Philipp Moog | Ewan McGregor |
Bigweld | Wolfgang Völz | Mel Brooks |
Ratchet | Oliver Kalkofe | Greg Kinnear |
Cappy | Sarah Conner | Halle Berry |
Fender | Bully Herbig | Robin Williams |
Madame Gasket | Hans Werner Olm | Jim Broadbent |
Die Wahl von Sarah Conner mag überraschen, allerdings handelt es sich um eine Cross Promotion. Sarah Conner erhielt den Auftrag für den Film ein Extra Song zu verfassen, der mit einem speziell produzierten Musikvideo veröffentlicht wurde. Und so gab man ihr dann auch die Rolle der Cappy, die ohnehin nur wenig zu sagen hatte.
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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