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Genre: Fantasy / Comedy Eine Rezension von Judith Madera (Weitere Rezensionen von Judith Madera findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Die fünfte Staffel von Sailor Moon beginnt mit der Rückkehr von Königin Nehelenia, die ihren Traumspiegel zerbricht und die Welt in einen fortwährenden Alptraum verwandelt. Auch Mamoru gerät unter den Einfluss von Nehelenia und wird von ihr entführt – um Sailor Moon in ihre dunkle Traumwelt zu locken und zu vernichten. Um der Mondprinzessin beizustehen, kehren die Kriegerinnen der äußeren Planeten zurück – sehr zur Freude der Fans. Gemeinsam mit den anderen verhelfen sie Sailor Moon zu neuen Kräften …
Nach dieser kurzen Überleitung, die im Manga wesentlich besser gelöst war, beginnt der eigentliche Handlungsbogen der fünften Staffel: Der Kampf zwischen Sailorkriegern aus verschiedenen Sonnensystemen. Sailor Moon ist entsetzt, als sie eine Kriegerin namens Sailor Iron Mouse dabei beobachtet, wie sie versucht, einer jungen Frau ihren Sternenkristall zu stehlen. Dieser verdunkelt sich schnell und verwandelt die Frau in ein Monster. Beim Kampf kommen Sailor Moon schließlich drei andere Kriegerinnen zu Hilfe, die Sailor Starlights. Obwohl sie Sailor Moon immer wieder helfen, wächst das Misstrauen zwischen Bunnys Freundinnen und den Starlights, da diese wie die neuen Gegner aus einem anderen Sonnensystem kommen. Leider erhält nur Sailor Moon ein neues Kostüm und wird damit zu "Eternal Sailor Moon". Im Manga tragen die anderen Kostüme im gleichen Stil, im Anime wurden sie der Einfachheit halber nicht verändert.
Sailor Star Fighter, Sailor Star Maker und Sailor Star Healer tarnen sich auf der Erde als Boygroup Three Lights, die bei den jungen Mädchen ungemein populär ist. Mit Hilfe ihrer Songs senden die Jungs eine Botschaft an ihre verschwundene Prinzessin. Je bekannter sie werden, umso wahrscheinlicher ist es, dass ihre Prinzessin sie hört. Allerdings kommen Seiya, Taiki und Yaten nicht besonders gut mit den regelmäßigen Fanaufläufen zurecht. Als die drei an Bunnys Schule kommen, freunden sie sich mit ihr und ihren Freundinnen an, wobei Taiki und Yaten sehr auf Distanz bedacht sind. Seiya hingegen ist fasziniert von Bunny und möchte ihr unbedingt näherkommen.
An dieser Stelle wird es interessanter als im Manga, wo der letzte Handlungszyklus sehr überladen ist: Im Anime entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen Bunny und Seiya, die die Züge einer sanften Liebesgeschichte trägt. Bunny bleibt dabei ihrem Mamoru treu, auch wenn dieser in Amerika und somit tausende Meilen von ihr entfernt ist. Anfangs reagiert Bunny abweisend auf Seiyas Avancen, doch je näher sie sich kennenlernen, desto mehr spüren beide eine tiefe Verbindung zueinander. Diese besondere Freundschaft wird zum tragenden Element der fünften Staffel, die ähnlich ernsthaft und düster wie die dritte daherkommt.
Bunny zeigt sich in der fünften Staffel endlich wieder reifer. Sie ist zwar immer noch hochemotional und manchmal kindisch, doch insgesamt macht sie den Eindruck einer jungen Frau an der Schwelle des Erwachsenwerdens und beeindruckt den Zuschauer mit einer neuen Stärke. Insbesondere wenn sie sich in Sailor Moon verwandelt, kann man nun ihr zukünftiges Ich als Königin erkennen. Bunny spürt von Anfang an, dass die Starlights auf ihrer Seite sind, und bemüht sich darum, einander besser kennenzulernen. Doch Star Maker und Star Healer wollen sich nicht in den Kampf um die Erde einmischen – und auch die Kriegerinnen des äußeren Kreises, allen voran Sailor Uranus, wollen nichts mit den Starlights zu tun haben.
Der Konflikt zwischen verschiedenen Sailorkriegern ist unheimlich spannend und in der ersten Hälfte der fünften Staffel noch ziemlich mysteriös. Der Anime unterscheidet sich hier sehr deutlich vom Manga, wobei mehr als die erste Hälfte der fünften Staffel gerade einmal 15% der Vorlage abdeckt – was bedeutet, dass nicht alle Charaktere aus dem Manga im Anime auftreten werden. Das ist zwar schade, aber für den Handlungsaufbau besser. Man muss ohnehin schon mit vielen neuen Charakteren klarkommen und dieses Mal zahlt es sich aus, dass sich der Anime mehr Zeit für das Beziehungsgeflecht zwischen den Charakteren nimmt. Die tragische Geschichte wird dabei auch dieses Mal gekonnt von humorvollen Einlagen aufgelockert.
Leider bleibt die Serie trotzdem ihrem alten Schema treu, dass in jeder Folge bis zum großen Endkampf ein neues Monster auftritt. Dabei handelt es sich natürlich jeweils um einen Menschen, der mit einem der Charaktere vorher in Verbindung getreten ist, was die Sache jedes Mal sehr persönlich macht. Da inzwischen sehr viele Sailorkrieger mitmischen, treten selten alle gemeinsam auf, sondern meist nur Sailor Moon, die Starlights (auch nicht immer komplett) und ein, zwei andere Kriegerinnen. Jede Folge endet mit einem kleinen Happy End, das deutlich macht, wie wichtig Liebe und Freundschaft sind.
Die Gestaltung der Box entspricht der der Vorgängerboxen und als Sammler darf man sich wieder über ein schickes Booklet mit Serieninfos (die für Fans allerdings unnötig sind) und Episodenguide sowie vier Sammelsticker freuen. Die Bildqualität schwankt nach wie vor, selbst innerhalb einzelner Folgen. Manchmal sieht alles ganz gut aus, manchmal ist das Bild aber auch so körnig, das man sich die Haare raufen möchte.
Fazit
Sailor Moon Sailor Stars ist neben der dritten Staffel die beste der Animeserie und begeistert mit dem dramatischen Kampf zwischen Sailorkriegerinnen. Zur Freude der Fans kehren die Kriegerinnen der äußeren Planeten zurück, zudem mischen mit den Starlights drei neue, sympathische Charaktere mit, die mit ihren männlichen Alter Egos als Boygroup den Soundtrack zur Staffel liefern. Hier stimmt die Mischung aus Fantasy, Romantik und Humor wieder perfekt, sodass man sich kaum vom Fernseher losreißen kann. 8 von 10 Punkten.
Szenenbilder: Copyright by Toei Animation C. Ltd. / Naoko Takeuchi/PNP / KAZÉ Deutschland
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