Reihe: StarCraft II Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Soldaten des 321. Kolonialen Ranger-Bataillons, Heaven's Devils genannt, kämpfen nicht nur gegen den äußeren Feind, sondern auch gegen einen inneren. Verraten von den eigenen Vorgesetzten des konföderierten Militärs, einem Haufen korrupter illoyaler Menschen, mussten die Soldaten ihrem Untergang als Einheit entgegensehen. Die wenigen Überlebenden des Massakers, anders kann man das nicht nennen, begingen Fahnenflucht. Die Wege der wenigen trennten sich und führten in unterschiedliche Richtungen. Rykk Kydd, seines Zeichens Scharfschütze, sackte ab und verdingt sich nun als Auftragskiller im Koprulu-Sektor. Es interessiert ihn nicht, wen er umbringt oder warum. Ihn interessiert nur das Geld das er dafür erhält. Ex-Obergefreiter Jim Raynor und Tychus Findlay rutschten ebenfalls in das kriminelle Milieu ab. Auf dem Planeten New Sydney sind sie damit beschäftigt zu überleben, weniger: zu leben. Denn Überfälle auf konföderierte Züge auszuführen, ist nun einmal kein Beruf. Die unregelmäßige Arbeitszeit der beiden, nur unterbrochen von Kneipenbesuchen und dem Umgang mit Horizontalgewerblerinnen, erschwert es den örtlichen Sicherheitskräften erheblich, sie in Gewahrsam zu nehmen. Das Auge des Gesetzes sucht sie vergeblich und der Arm des Gesetzes, vertreten durch den Marshall Wilkes Butler, greift viel zu oft ins Leere. Den zweien ebenfalls auf den Fersen ist der grausame Robocop (Verzeihung, das ist hier der falsche Begriff) Cyborg Ezekiel Daun. Der, halb Mensch, halb Roboter, ist als tätig. Ezekiel hat bereits im Auftrag eines Unbekannten alle übrigen Mitglieder Heaven's Devils umgebracht. Raynor und Findlay suchen das, was man gemeinhin das Weite nennt und tauchen auf dem Verbrecherplaneten Deadman’s Rock unter. Aber nicht tief genug, denn plötzlich wird Raynor von Ereignissen auf seiner Heimatwelt Shiloh eingeholt.
Es macht Popp und der Leser ist in der Handlung drin. Christie Golden, die wie Karen Traviss und andere inzwischen zu den Vielschreibern im Spiele-Genre gehört, nimmt den Leser sofort gefangen. Wobei das Spielgenre Star Craft gar nicht besonders auffällt. Im Gegenteil, es finden sich im Roman Anspielungen an andere Serien. Ich will damit nicht andeuten, dass der unterhaltsame Abenteuerroman schlecht ist, sondern, dass er vor jedem beliebigen Hintergrund auch funktioniert hätte. Das ist der Vorteil der Autorin. Sie hat eine Geschichte zu erzählen und kann die Hintergründe beliebig austauschen. StarCraft II: Teufelskerle wird von Christie Golden ins rechte Wort gerückt. Mit der Zeittafel ab Seite 303 wird zudem der Zusammenhang zwischen den einzelnen gedruckten Werken dargestellt. Die Übersetzung stammt von Timothy Stahl, der diesmal die Arbeit besser erledigte. Es gibt da Übersetzungen von ihm ...
Teufelskerle ist sehr interessant und meine spärlichen literarischen Ausflüge in diese Welt zeigen mir immer wieder neue Einzelheiten auf, wenngleich ich auch ein wenig enttäuscht bin. Während manch ein Nebendarsteller etwas überzeichnet ist, erfährt man bei Tychus Findlay kaum etwas über seine Vorgeschichte. Von welchem Planeten stammt er oder warum trat er dem konföderierten Militär bei? Dadurch bleibt seine Person etwas undurchsichtig. Andererseits macht dies das Buch spannender.
Teufelskerle besitzt einige düstere Stellen, die das Buch stellenweise in die Richtung Horror rücken. Damit ist nicht gemeint, dass die üblichen Untoten oder so auftauchen, sondern dass die Stimmung sehr klar und deutlich beschrieben wird, gleichzeitig jedoch ängstliche Gefühle auftreten können, die einen ins Grübeln bringen.