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Stargate Hauptmenü Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Stargate ist neben Star Wars und Star Trek das wohl erfolgreichste Franchise der SF-Geschichte. Mit der epischen Serie "Stargate SG1", die dem Emmerich-Kinofilm "Stargate" folgte entstand über zehn Jahre eine beeindruckende Serie, die getragen von Action, Humor und einer grossen Prise Realismus eine grosse Fangemeinde schuf. Mit "Stargate Atlantis" mündete nach dem Ende von SG1 das Franchise dann in eine Spin Off Serie, die auf einer uralten Station spielte - sozuagen "Deep Space Nine" auf dem Wasser. Jedoch entwickelte sich SGA nach einigen schwächeren Momenten ebenfalls zu einer interessanten und respektablen Serie, die allerdings nicht ganz den Drive des Originals hatte. Konsequenterweise wurde die Serie nach 5 Staffeln eingestellt - mittlerweile existieren beide Serienelemente - SG1 und Atlantis - im Filmbereich, und das mit recht gutem Erfolg. Wie sollte eine dritte Stargate-Serie aussehen? Nach 10 Staffeln Fussmarsch und 5 Staffeln Bootsfahrt folgt natürlich eine Serie auf einem Schiff. Dafür muss man sich nicht viel einfallen lassen, was dem Plot auf den ersten Blick auch gleich anzusehen ist. Verschiedene Charaktere müssen von einer geheimen Basis zur Erforschung den 9. Chevronsymbols aufgrund eines massiven Angriffes der Lucien-Allianz fliehen. Gerade in dem Augenblick des Angriffes schafft es der Wissenschaftler Dr. Nicholas Rush, das 9. Chevron auf dem Stargate zu aktivieren und bietet so eine Fluchtmöglichkeit ins Unbekannte - statt wie befohlen eine Verbindung zur Erde aufzubauen. Die Besatzung - Zivilisten und Militärs - fliehen und stranden in einem uraltem Schiff der Antiker, das seit tausenden von Jahren unbemannt zwischen den Galaxien unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen und gg. neue Stargates zu errichten (soweit ich das verstanden habe). So befindet man sich im klassichen Plot von Star Trek Voyager oder Battlestar Galactica: Wir sind verschollen und suchen den Weg nach Hause und müssen zudem uns zusammenraufen, um die Zeit dazwischen friedlich zu überbrücken. Nun ja, hier also keine Überraschung. Möglichkeiten, das ganze interessant zu gestalten bieten jetzt eigentlich nur noch Setting und Charaktere.
Zum ersteren: Das Antikerschiff, das im späteren Verlauf Destiny genannt wird, hat nicht die Sterilität einer Star Trek Umgebung, sondern ähnelt hier sehr stark Raumschiffen aus der Battlestar-Serie. Etwas verschmutzt, marode und vor allem dunkel. Lange Gänge führen in dem teils defekten Schiff in unbekannte Maschinenhallen oder zu mannsgrossen Lecks, aus denen wertvoller Sauerstoff dringt. Beiboote für spätere Episoden werden ebenfalls erwähnt, auch ein funktionsfähiges Stargate gibt es. Allerdings kann man, da man den genauen Standort relativ zur Erde nicht weiss, nicht nach Hause durchwählen. Die CGI-Elemente um das Schiff werden sparsam eingesetzt, jedoch durchaus beeindruckend und in realistischer Art und Weise. Hier sei noch zu erwähnen, das die vorhergehende Schlacht um die geheime Basis die Note "WOW" bekommt.
Die Charaktere: Bei neuen Serien habe ich immer die grosse Befürchtung, das die Produzenten in typische Serienklischees abdriften. Auch hier gibt es die üblichen Positionen, die entsprechend mit "schwierigen" Charakteren besetzt sind. Führungspositionen bilden sich in Everett Young, 1. Lt. Scott und dem in den beiden ersten Pilotfolgen kaum aufgetretenen Colonel Telford heraus, ihnen gegenüber stehen die IAO-Vertreterin Camile Wray, die wohl das Beast der Serie darstellen wird als auch der Wissenschaftler Rush. Dieser stellt für mich den interessantesten Charakter dar. Robert Carlyle spielt einen Mann, der hin und her geworfen ist von Machtgier, Geltungssüchtigkeit und Ehrgeiz - aber auch von tiefen Depressionen, Sehnsüchten und Einsamkeit. Carlyle spielt dies alles in leisen Zwischentönen und sehr überzeugend. Im zur Seite steht der junge Eli Wallace, einem comichaften Charakter, der mehr oder weniger per Zufall in das Stargate-Programm geraten ist und allen neuen Technologien naiv wie ein kleines Kind gegenüber steht. Schlussendlich spielt er mit der Antikertechnik herum wie an seiner Playstation zuhause. Mir noch schleierhaft ist die Rolle von Chloe Armstrong, der Tochter eines Seantors, die in den beiden ersten Folgen einen grossen Verlust hinnehmen muss und bislang nur "die Tochter" in ihrem Leben darstellte. Hier gibt sich sicherlich Entwicklungspotential. Mit Ronald Greer hingegen weiss man woran man ist - der eigentlich sich in Arrest befindliche Soldat stellt den brutalen und geradlinigen Soldaten da. Punkt.
Stargate Universe gefällt. Warum? Es ist doch eine Mischung aus altbekannten Versatzstücken die teilweise schon mehrmals zur Anwendung kamen? Vielleicht deswegen und aufgrund der Mischung untereinander. Die zwei bisher gesehenen Folgen waren eindrucksvoll an Bildern, spannend an Action und konnten oft mit der Charakterdarstellung überzeugen. Ich bin gespannt wie es weitergeht und wie sich die einzelnen Figuren entwickeln, was man aus dem eigentlich nicht zu reaprierenden Raumschiff macht und wie die weit, weit von der Erde befindliche Umgebung aussieht - das ist es doch, was eine gute Serie ausmacht, oder nicht? Stargate Universe hat trotz aller anfänglicher Skepsis eine sehr gute Vorraussetzung eine solche zu werden!
Zum ersteren: Das Antikerschiff, das im späteren Verlauf Destiny genannt wird, hat nicht die Sterilität einer Star Trek Umgebung, sondern ähnelt hier sehr stark Raumschiffen aus der Battlestar-Serie. Etwas verschmutzt, marode und vor allem dunkel. Lange Gänge führen in dem teils defekten Schiff in unbekannte Maschinenhallen oder zu mannsgrossen Lecks, aus denen wertvoller Sauerstoff dringt. Beiboote für spätere Episoden werden ebenfalls erwähnt, auch ein funktionsfähiges Stargate gibt es. Allerdings kann man, da man den genauen Standort relativ zur Erde nicht weiss, nicht nach Hause durchwählen. Die CGI-Elemente um das Schiff werden sparsam eingesetzt, jedoch durchaus beeindruckend und in realistischer Art und Weise. Hier sei noch zu erwähnen, das die vorhergehende Schlacht um die geheime Basis die Note "WOW" bekommt.
Die Charaktere: Bei neuen Serien habe ich immer die grosse Befürchtung, das die Produzenten in typische Serienklischees abdriften. Auch hier gibt es die üblichen Positionen, die entsprechend mit "schwierigen" Charakteren besetzt sind. Führungspositionen bilden sich in Everett Young, 1. Lt. Scott und dem in den beiden ersten Pilotfolgen kaum aufgetretenen Colonel Telford heraus, ihnen gegenüber stehen die IAO-Vertreterin Camile Wray, die wohl das Beast der Serie darstellen wird als auch der Wissenschaftler Rush. Dieser stellt für mich den interessantesten Charakter dar. Robert Carlyle spielt einen Mann, der hin und her geworfen ist von Machtgier, Geltungssüchtigkeit und Ehrgeiz - aber auch von tiefen Depressionen, Sehnsüchten und Einsamkeit. Carlyle spielt dies alles in leisen Zwischentönen und sehr überzeugend. Im zur Seite steht der junge Eli Wallace, einem comichaften Charakter, der mehr oder weniger per Zufall in das Stargate-Programm geraten ist und allen neuen Technologien naiv wie ein kleines Kind gegenüber steht. Schlussendlich spielt er mit der Antikertechnik herum wie an seiner Playstation zuhause. Mir noch schleierhaft ist die Rolle von Chloe Armstrong, der Tochter eines Seantors, die in den beiden ersten Folgen einen grossen Verlust hinnehmen muss und bislang nur "die Tochter" in ihrem Leben darstellte. Hier gibt sich sicherlich Entwicklungspotential. Mit Ronald Greer hingegen weiss man woran man ist - der eigentlich sich in Arrest befindliche Soldat stellt den brutalen und geradlinigen Soldaten da. Punkt.
Stargate Universe gefällt. Warum? Es ist doch eine Mischung aus altbekannten Versatzstücken die teilweise schon mehrmals zur Anwendung kamen? Vielleicht deswegen und aufgrund der Mischung untereinander. Die zwei bisher gesehenen Folgen waren eindrucksvoll an Bildern, spannend an Action und konnten oft mit der Charakterdarstellung überzeugen. Ich bin gespannt wie es weitergeht und wie sich die einzelnen Figuren entwickeln, was man aus dem eigentlich nicht zu reaprierenden Raumschiff macht und wie die weit, weit von der Erde befindliche Umgebung aussieht - das ist es doch, was eine gute Serie ausmacht, oder nicht? Stargate Universe hat trotz aller anfänglicher Skepsis eine sehr gute Vorraussetzung eine solche zu werden!