Reihe: Shadow Falls Camp, Band 1 Eine Rezension von Sophia Tepe |
Klappentext:
Im Shadow Falls Sommercamp lernen Werwölfe, Vampire, Hexen, Feen und Gestaltwandler mit ihren übernatürlichen Kräften umzugehen.
In Kylies Leben geht alles schief: Ihre Eltern lassen sich scheiden, ihr Freund hat Schluss gemacht, und ihre Mutter schickt sie auch noch in ein Sommercamp. Doch Shadow Falls ist anders: Hierher kommt nur, wer übernatürliche Kräfte hat – Feen, Hexen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe. Auch Kylie soll besondere Fähigkeiten haben – wenn sie nur wüsste, welche …
Doch plötzlich wird das Camp bedroht. Nur, wenn sie alle ihre besonderen Kräfte gemeinsam einsetzen, werden sie die übermächtigen Feinde besiegen können.
Meine Meinung:
Erster Satz: "Das ist nicht lustig!", hörte sie ihren Vater brüllen.
Ein Sommercamp für Teenager mit übernatürlichen Kräften? Erinnert etwas an "House of Night", was mir persönlich nicht so gut gefallen hat; "Shadow Falls Camp" sei außerdem ein Buch für Fans dieser äußerst erfolgreichen Buchreihe, heißt es. Natürlich kann man auf Grund dieser Aussagen jetzt ausschließlich auf Jagd irgendwelcher Parallelen der beiden Bücher gehen, meiner Meinung nach ist dies jedoch wirklich nicht nötig: Denn trotz einiger Ähnlichkeiten schafft "Shadow Falls Camp" es zu überraschen - und das im positiven Sinne!
Der Schreibstil der Autorin kann man als locker, flüssig und einfach bezeichnen. Manchmal wirkt er etwas umgangssprachlich, so verwendet C.C. Hunter zum Beispiel Wörter wie "beschissen" oder "Arsch", passt insgesamt allerdings sehr gut zur restlichen Geschichte. "Shadow Falls Camp" lässt sich wirklich gut lesen und die Seiten fliegen nur so dahin, auch wenn es an einigen Stellen nicht ganz so spannend ist, wie erhofft.
Denn spannend ist die Handlung leider nicht immer. Die Geschichte um Kylie beginnt etwas ruhiger, sodass man gut in das Buch einsteigen kann und nicht direkt auf den ersten Seiten mit offenen Fragen, Geheimnissen oder Rätseln überhäuft wird. Kann man so den langsameren Einstieg noch für gut empfinden, lassen sich einige andere Längen nicht mehr schön reden. Und davon gibt es in "Shadow Falls Camp" so einige.
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Stellen, an denen man einfach immer weiterlesen und das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Teenager werden verhört, wilde Tiere tauchen im Camp auf und Männer aus der Regierung drohen damit, dieses zu schließen. Und obwohl es zum Ende hin doch recht spannend wird, währt die kurz aufgekommene Spannung meist nicht lange und geht so manches Mal in Kylies Schwärmereien für andere Campteilnehmer oder ihrem Gefühlschaos unter.
Denn kaum im Camp angekommen, scharen sich nur so die Jungs um sie und man kann zu Beginn mit ganzen vier Verehrern rechnen. Später reduzieren sie sich auf drei, doch auch diese Anzahl reicht mir völlig aus.
Jeder von Kylies Verehrern sieht natürlich unbeschreiblich gut aus, hat tolle Haare, schöne Augen und einen super Körperbau (wie soll es auch anders sein!?), sodass Kylie es fast jedes Mal erwähnen muss, wenn einer von ihnen in ihrer Nähe ist.
Sie hat also die Wahl zwischen der männlichen Fee, dem sexy Werwolf und dem menschlichen Exfreund und lässt sich für ihre Entscheidung auch einiges an Zeit. Bei einer Berührung der dreien kribbelt ihre gesamte Haut und Kylie scheint Gefühle für alle zu haben. Zwar gibt es auch mit jedem schöne Momente, in denen es heftig knistert, trotzdem ist das alles irgendwann auch nicht mehr romantisch, sondern einfach nur nervig.
Kylie scheint einfach allen zu gefallen - ob Mädchen, Jungen oder Erwachsenen -, kann sich dies jedoch überhaupt nicht erklären. Sie ist das typische bescheidende Mädchen, das sich ihrer Schönheit gar nicht bewusst und immer wieder überrascht ist, wenn ein Junge mit ihr zusammen sein will.
Davon einmal abgesehen, gefällt sie mir recht gut, besonders weil sie ihre Verwirrung und ihren Schmerz zeigt und nicht die starke Heldin spielen will, für die alles kein Problem darstellt. In der Beziehung mit Jungs einmal ausgeschlossen, handelt Kylie für mich verständlich und realistisch, da sie ihre übernatürlichen Kräfte nicht einfach so hinnimmt, sondern an ihnen zweifelt und außerdem dafür Beweise sucht.
Zudem sind auch die Nebencharaktere nicht einfach 08/15 gestaltet worden, sondern haben ihre Ecken und Kanten. Miranda und Della, Kylies Freundinnen aus dem Camp besitzen beide ganz eigene Seiten. Autorin C.C. Hunter hat mit ihnen tolle Persönlichkeiten erschaffen.
Fazit:
Lediglich mit einem Geheimnis/Rätsel beschäftigt sich Kylie wirklich das gesamte Buch über, sodass Spannung die gerade aufkommt, meist schnell wieder verloren geht. Oft wird alles in vielen Schwärmereien und Gefühlschaos ertränkt, trotzdem kann "Shadow Fall Camp" mit tollen (Neben-)Charakteren glänzen. Den zweiten Band werde ich voraussichtlich noch lesen, 100%-ig überzeugen konnte mich der Auftakt dieser neuen Serie aber noch nicht. Ich vergebe jedoch gute 3 Sterne!