Titel: Snow White and the Huntsman Eine Rezension von Sonja Buddensiek |
"Mit reinem Blut ist es besiegelt!" - "Und nur mit reinem Blut kann es beendet werden!"
Story:
Als die eitle Königin eines Tages wieder ihren Spiegel nach der Schönsten im ganzen Land befragt, steigt ihr bei der Antwort die Zornesröte ins Gesicht: Der Spiegel verkündet ihr, dass ein Mädchen namens Schneewittchen ihr den Rang abgelaufen hat. Die neidvolle Herrscherin schickt sogleich ihren besten Jägersmann Eric in die Wälder, damit dieser die Konkurrentin tötet. Als Eric jedoch der schönen Snow White begegnet, verfällt er ihr vom ersten Moment an und hilft ihr fortan bei ihrem Unternehmen, die böse Königin zu bekämpfen. Doch diese verfügt über Kräfte, die sich die Gegner nur in ihren phantastischsten Träumen ausmalen könnten...
Meine Meinung:
Nachdem mir die 1. der beiden Schneewittchen-Verfilmungen so überhaupt gar nicht zugesagt hat, wollte ich es dennoch mit der nächsten versuchen, einfach, um vergleichen zu können. Schon die Besetzung gefiel mir im Großen und Ganzen viel besser - und auch insgesamt bin ich hier eindeutig zufriedener, wenn auch nicht begeistert.
Bevor die eigentliche Handlung beginnt, wird der Zuschauer in das ganze Märchen mit der Erzählung der Vorgeschichte eingeführt. So fühlt man sich mit dem Handlungsgrundriss gleich wieder vertraut, auch wenn hier einige kleinere Dinge abgeändert wurden. Was mich nur störte, war, dass das Ganze mit der Stimme des Huntsmans erzählt wurde; hier hätte eine andere besser gepasst. Nach dieser Einleitung jedoch beginnt das eigentliche Geschehen sehr schnell und fesselnd, ein wenig düster, ein wenig anders. Die Sage selbst bleibt allerdings die meiste Zeit über klar zu erkennen.
Kristen Stewart ich meiner Meinung nach nicht die ideale Besetzung, denn sie ist nicht einmal annähernd so schön wie Charlize Theron. Ihre Gesichtsausdrücke reichen von verwirrt über gequält-fröhlich bis zu leicht weggetreten, mehr Bandbreite lässt sich leider nicht finden. Besonders komisch wird es dann allerdings, wenn das Mädchen mit der Haut so weiß wie Schnee eine dunklere Farbe besitzt als die Königin...Chris Hemsworth als Huntsman gefiel mir gewohnt gut, er überzeugt besonders in den Momenten, in denen er sich über etwas aufregt. Auch die Kampfszenen meistert er ansprechend und überzeugend - und ich weiß nicht, wie er das macht, aber der Mann sieht sogar gut aus, wenn er total verdreckt ist!
Charlize Theron ist aber wohl diejenige, die den Film so besonders macht, denn sie ist perfekt besetzt. Sie ist nicht nur schön, sie kann die Düsternis ihrer Figur auch noch so realistisch darbringen, dass man unwillkürlich gefesselt ist. Sie ist grausam und eitel, aber in einigen Momenten wird deutlich, dass sie auch eine Vergangenheit besitzt. Eine kleine Auflockerung bieten da die 7 Zwerge, die alle von Schauspielern verkörpert werden, die eigentlich eine normale Größe besitzen. Diesen Aspekt bemerkt man allerdings nicht, so gut werden die Rollen umgesetzt. Besonders heraus sticht an dieser Stelle Eddie Marsan, der als Duir oftmals für ein Grinsen sorgt.
Die Effekte sind solide gemacht und wirken glaubwürdig, die Action-Szenen allerdings sind oftmals definitiv zu dunkel geraten, was einen großen Anteil an Spaß nimmt. Alles ist zu hektisch, zu schnell und zu wackelig, um einen wirklich etwas erkennen zu lassen - und ehe man sich's versieht, ist etwas passiert und man hat es nicht mitbekommen. So erging es mir besonders bei dem Rückblick auf Ravennas Vergangenheit. Ohne Informationen aus dem Internet wäre ich nie dahintergekommen, was da passiert ist, denn dafür ist das Ganze zu spärlich.
Der Showdown besteht selbstverständlich aus einem erwarteten Kampf, der allerdings gerade einmal 15 Minuten dauert und dementsprechend fast schon ein wenig enttäuschend ausfällt. Zwar tobt eine Schlacht und Snow White muss die Zeit nutzen, um die Königin zu töten, dennoch fehlte mir hier definitiv das große Ganze, das alles zu etwas Besonderem gemacht hätte. Das positive: Davor und auch danach kommt keine übergroße Liebesgeschichte auf, denn die hätte in das Action-Spektakel überhaupt nicht hineingepasst. Der Schluss fällt allerdings trotzdem recht wenig zufriedenstellend aus und ließ mich mit einem seltsamen Gefühl zurück - als hätten die Drehbuch-Schreiber hier keine Lust mehr gehabt. Bei einer geplanten Fortsetzung wäre ein Knüller eigentlich gerade wichtig gewesen.
Fazit:
"Snow White & The Huntsman" kann zwar mehr überzeugen als die vorhergegangene Schneewittchen-Verfilmung, richtig episch ist der Film aber dennoch nicht. Die Kämpfe sind zu dunkel und zu hektisch, einige Szenen kommen definitiv zu kurz und das Ende ist einfach abgehackt. Toll anzusehen sind dagegen Charlize Theron und Chris Hemsworth, die ordentlich für Spannung sorgen. Ansonsten eher ein mittelmäßiger Filmspaß - 3 Punkte.