Soul Music Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Tod nimmt eine Auszeit nachdem seine Pflegetochter und ihr Mann Mort bei einem Unfall ums Leben kommen und beschließt herauszufinden, wie Menschen vergessen. Man weiss als erfahrener Scheibenwelt-Leser, dass der Job nie unbesetzt bleibt. Es ist es Morts Tochter Susan Sto Helit, die mehr oder weniger unfreiwillig den Job übernehmen muss und wie es nun mal so ist, sind die ersten Aufträge immer die schwierigsten: Der Druide Imp Y Celyn zieht nach Ankh-Morpork um dort ein berühmter Musiker zu werden. Dort muss er feststellen, dass die Stadt von der gnadenlosen Musikergilde kontrolliert wird, und dass jedem, der unauthorisiert spielt, etwas Schlimmes widerfährt. Doch die Aufnahmegebühr kann sich Imp nicht leisten und so gründet er mit einem Troll und einem Zwerg eine Band.
Bei ihrem ersten Auftritt wäre Imp wohl gestorben (Susan stand schon bereit), doch seine neue Gitarre scheint magisch zu sein und rettet ihn. Von da ab spielt er Musik, wie man sie noch nicht auf der Scheibenwelt gehört hat. Susan verfolgt das mit. Zum einen weiss sie, dass etwas sehr falsch gelaufen ist, doch andererseits hat sie sich in Imp - oder besser gesagt Buddy, wie er sich jetzt nennt - verliebt.
Während Tod sich in die klatschianische Fremdenlegion einschreibt, erkennt der Erzkanzler der Unsichtbaren Universität Monstrum Ridcully immer mehr, dass etwas sehr, sehr schief läuft.
Es gibt Bücher, die sind zum Verfilmen geschrieben und Soul Music ist so eines. Der Roman hatte mir nur mäßig gefallen, aber die Verfilmung bringt den Reiz der Geschichte zu Tage. Es macht einfach Spass, den Rattentod quieken zu Hören, der Stimme von Christopher Lee als Tod zu lauschen oder mit Buddy und seiner Band einen Streifzug durch die Geschichte der Pop Musik zu machen, denn bei jeden Auftritt wird Musik einer anderen Epoche präsentiert.
Die Situationskomik mancher Szenen kommt super zu tragen. Z. B. ist es einfach zu komisch als Tod mit der Wache am Fort der klatschianischen Fremdenlegion spricht. Da ja jeder hier ist um zu vergessen, vergessen die Soldaten auch, wer sie sind oder was sie machen.
Die Umsetzung in Zeichentrick ist erstaunlich gut gelungen. Hervorragende Sprecher und Zeichnungen, die schön und detailreich sind, heben den Film aus der Masse der Zeichentrickproduktionen heraus. Wie auch bei Wyrd Sisters ist aber die Überblendtechnik per Computer ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Wirklich nervig ist aber das Bedienungsmenu der DVD. Ich habe noch keine Scheibe in der Hand gehabt, die das unterbieten hätte können. Das fängt schon damit an, dass die aktive Auswahl immer dunkel anstatt hell ist und man meist nur zwei Auswahlkriterien hat. So braucht man fünf Minuten, bis man das vollends begriffen hat und den Film starten kann. Vielleicht ist dies auch als Witz gedacht, aber wenn dies zutrifft, dann konnte ich nicht lachen. Wegen dem miesen Menu ziehe ich dem Film etwas ab: 8 von 10 Punkten.
Rollende Steine - Rezension zum Buch
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