Reihe: Teezeitgeschichten Eine Besprechung / Rezension von Carmen Weinand |
Klappentext:
Die Architektin Anette Lorching bekommt den ersten bedeutenden Auftrag ihrer Karriere: die Leitung für den Bau des neuen Einkaufszentrums am Rande einer verschlafenen Kleinstadt. Schon bald passieren auf ihrer Baustelle merkwürdige Dinge und die Arbeiter munkeln von Hexerei. Aber sind hier wirklich übernatürliche Kräfte im Spiel? Anette glaubt nicht daran, doch dann macht sie eine überraschende Entdeckung.
Diese kleine aber feine Geschichte von Ben B. Black aus der Reihe Teezeitgeschichten vom TextLustVerlag kommt als kleines, dünnes Taschenbuch mit gerade einmal 60 Seiten daher.
Der Name Ben B. Black dürfte einigen Lesern evtl. als mitwirkender Autor der beliebten Zombie-Reihe "Armageddon - Die Suche nach Eden" von D.J. Franzen ein Begriff sein. Leider bin ich dort noch nicht über Band zwei hinausgekommen, so dass "Spuk auf der Baustelle" meine erste Begegnung mit diesem Autor war.
Technisch gesehen gibt es diesem Büchlein überhaupt nichts auszusetzen. Die Geschichte ist prima lektoriert und korrigiert, das Cover ist hübsch anzusehen und auch sonst war alles in bester Ordnung.
Trotzdem konnte die Geschichte mich leider nicht vom Hocker reißen. Laut Klappentext hatte ich zwar keinen besonders tiefgründigen Gruselschmöker erwartet, war dann aber trotzdem aufgrund der mehr als seichten Story enttäuscht. Und da wären wir auch schon wieder beim Cover. Weiter oben erwähnte ich die Begriffe "hübsch anzusehen". So in etwa kann man sich dann auch die Geschichte vorstellen. Diese Art von Story erwarte ich als Romanbeilage in einer Frauenzeitschrift. Deswegen ist sie auch keineswegs im Horror-Genre anzusiedeln. Die obligatorische Liebesgeschichte wurde natürlich gleich mit eingebaut. Von daher ordne ich den angepeilten Leserkreis irgendwo zwischen Hausfrau beim Friseur und Rentnerin auf der Parkbank ein.
Nur, weil hier mein Geschmack nicht getroffen wurde, darf man aber nicht außer Acht lassen, dass diese Reihe äußerst professionell und hochwertig umgesetzt wurde. Nur die Kategorie Fantastik empfinde ich hier als leicht übertrieben, lockt sie doch mit Sicherheit den falschen Leserkreis an.
Fazit:
"Spuk auf der Baustelle" von Ben B. Black aus der Reihe Teezeitgeschichten ist - in der passenden Rubrik angeboten - eine nette Unterhaltung für die Pause, den Friseurbesuch oder zur Überbrückung der Wartezeit beim Arzt. Der Verlag möge mir verzeihen, aber wenn der Begriff Fantastik fällt, erwarte ich ganz anderen Stoff.