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Titel: Starship Troopers Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
1959 schreibt Robert Heinlein seinen Erfolgsroman "Sternenkrieger". 1997 dreht Paul Verhoeven seine fulminante Romanadaption.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die titelgebende Einheit "Starship Troopers". Diese Kampfeinheit soll in ferner Zukunft die Erde retten. Und dabei scheint es mit der Menschheit doch gerade einmal richtig bergauf zu gehen. Die Verwirklichung der idealen Gesellschaft steht bevor. Es gibt keine Trennung mehr nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion und Status.
Vom Planeten Klendathu drängen jedoch kriegerische Insektenwesen gegen die Menschheit an. Ihr Ziel ist relativ simpel: die Menschen auszulöschen und den Planeten Erde als Lebensraum in Besitz zu nehmen.
Die Starship Troopers setzen sich - neben regulären Einheiten - auch aus vielen Freiwilligen zusammen. Unter ihnen sind Johnny Rico, Carmen Ibanez und Dizzy Flores. Johnny ist, wie die beiden genannten Mädels, ein High-School-Absolvent. Mit Carmen, launisch und zickig, geht das Temperament öfter durch. Ihr Gegenpart ist die weitaus knackigere Dizzy.
Gegen den Willen seiner Eltern tritt Johnny Rico der Armee bei, um seine Freundin Dizzy zu beeindrucken. Während sie zur Pilotin ausgebildet wird, versetzt man ihn zur Infanterie, in die sich Carmen ebenfalls versetzen lässt. Sie ist in ihn verliebt, und da Johnnys Freundin in einer anderen Einheit dient, hofft sie, ihm näher zu kommen. Als seine Eltern bei einem Angriff der Insekten getötet werden, ist er immer in der vordersten Reihe der Angriffswelle gegen die Rieseninsekten. Johnny steht somit in vorderster Front, als es in einem riesigen Verzweiflungsakt gegen das Gehirn der Rieseninsekten geht.
Die Dreharbeiten für diesen schönen Science-Fiction-Film fanden unter größter Geheimhaltung statt. Wie ehedem bei "Krieg der Sterne" fanden sich auf der Besetzungsliste nur Nachwuchsschauspieler. Dies brachte die Gerüchteküche zu diesem Film sehr stark zum Brodeln. Die jungen Nachwuchsschauspieler erfüllen jedoch das in sie gesetzte Vertrauen in jeder Hinsicht. Paul Verhoeven setzte früher in seinen Filmen wie "Robocop“ (1987), "Total Recall“ (1990) oder "Basic Instinct“ (1991) auf die Großen des Filmgeschäfts wie Arnold Schwarzenegger oder Michael Douglas. Während Paul Verhoeven dieses Mal auf die großen Schauspieler verzichtete, nahm er sich den besten Trickspezialisten, den er bekommen konnte. Phil Tippett, zweifacher Oscar-Preisträger, hatte die Aufsicht über alle Spezialeffekte. Über 500 digitale Effekte kamen bei diesem Film zum Einsatz, die vieles bis dahin Dagewesene übertreffen. Der Aufwand, der betrieben wurde, um diesen Film herzustellen, war immens. Dennoch finden eingefleischte Kinofans sehr viele Anspielungen. Paul Verhoeven ist dafür bekannt (siehe "Robocop" und "Total Recall"), in seinen Filmen politische und soziale Anspielungen einzubringen, aber auch andere Filme zu zitieren. Er überzeichnet die Gesellschaft in raffiniert-subversiver Weise und hält ihr so einen Spiegel vor.
"Starship Troopers" ist ein Film über jede Supermacht, die auf der Erde existieren könnte. Jede Supermacht, die eine Armee besitzt, wird ihren politischen Interessen auf militärische Weise Nachdruck verleihen. Für sie ist Krieg Fortsetzung der Politik, nur mit anderen Mitteln. Das trifft für die USA im Besonderen wie auch für Russland und die Nato zu.
Zunächst ist dies ein Kriegsfilm gegen Gigant-Insekten. Versteht der Kinobesucher ihn so, gibt es keinen besseren Actionfilm. Wenngleich ein sehr blutiger, da überall geköpfte Torsi, Glieder, Leichenteile, verfaulende Beine und anderes mehr herumliegen. Manch ein Kinobesucher erkennt die Subtexte und die Zitate ("Hunde, wollt ihr ewig leben"). Eine mögliche Interpretation ist wohl die, dass im Krieg jeder zum Faschisten wird. Das sieht man vor allem deutlich an den Uniformen und Abzeichen, die sehr stark an die alten Nazi-Uniformen erinnern.
Starship Troopers - die Rezension von Andreas C. Lazar