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Titel: The Happening Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Elliot Moore ist Biologielehrer in Philadelphia. Sein Unterricht wird unterbrochen, als die Nachricht von einem vermeintlichen Terroranschlag die Runde macht. Im Central Park in New York haben sich etliche Menschen seltsam benommen und anschließend Selbstmord verübt. Moore versucht seine Frau Alma zu erreichen, welche angesichts der Nachrichten in den Medien in Hysterie ausbricht. Elliot Moores Kollege Julian schließt sich ihm zusammen mit seiner kleinen Tochter Jess an; beide Männer haben vor, die Stadt zu verlassen. Zu viert reisen sie mit dem Zug auf das Land, weg von der Großstadt, als dieser unvermittelt anhält - die Zugführer haben den Kontakt zu ihrer Leitstelle verloren. In größeren Gruppen machen sich die Menschen nun auf, um mitten im Nirgendwo eine Bleibe zu findem. Als über das Fernsehen verbreitet wird, dass der ganze Nordwesten der USA von dem Phänomen heimgesucht wird, bricht Panik aus. Die Theorie taucht auf, dass es sich bei dem Ereignis nicht um einen Terroranschlag, sondern um ein von Pflanzen ausgesandtes Nervengift handelt. Julian trennt sich von der Gruppe, um nach seiner Frau zu suchen. Jess lässt er in der Obhut von Elliot und Alma, welche zusammen mit einem recht skurrilen älteren Ehepaar weiter aufs Land reisen. Jedoch werden sie von dem seltsamen Phänomen immer weiter eingeholt ...
Aufbauend auf das von Elliot Moore alias Mark Wahlberg in der Anfangssequenz erwähnte Bienensterben, präsentiert uns M. Night Shyamalan in einer Art Öko-Katastrophenthriller das mögliche Ende der Menschheit. Originellerweise benutzt er Pflanzen, welche sich gegen die Bedrohung der Erde durch den Mensch wehren. Originellerweise? Das Thema wurde in der SF schon mehrfach behandelt, ich erinnere da zum Beispiel an die guten alten Terranauten, in denen der Urbaum Yggdrasil eine wichtige Rolle spielte. Jedoch macht Shyamalan den Fehler, dass er alles, was ihm in den Sinn kommt, in den Film packt, unabhängig davon, ob die einzelnen Bausteine zueinander passen oder nicht. So winselt Wahlberg in seiner Rolle durch den ganzen Film und spielt den erschütterten Großstadtmenschen, der vor den Ruinen seiner Existenz steht. Dabei muss er Alma und Jess als starkes Element in der Patchwork-Familie beschützen, erfüllt diese Rolle jedoch nicht. Mittendrin baut Shyamalan slapstickartige Splatterszenen ein, die aus einem billigen und ironischen Zombiefilm stammen könnten, so beispielsweise die Szene im Löwenkäfig. Hier passt bezüglich der Stilrichtung des Filmes gar nichts zusammen. Will Shyamalan mit dem zerbrochenen Elliot ein Drama schilder, oder eine Horror-Komödie mit Splatter-Effekten, oder soll ein warnender Ökothriller entstehen? Man weiß es nicht, und so schwankt der Regisseur zwischen den Stilen hin und her, kann sich nicht festlegen und versemmelt so den ganzen Film. Das Ende, welches im Übrigen sehr an "28 Month Later" erinnert, ersehnt sich der Zuschauer, hofft auf ein dramatisches Tata!, wird aber in einer Lastwagenladung Kitsch ertränkt. "The Happening" ist ein missglückter Versuch eines Horrorfilmes. Nicht mehr und nicht weniger.